Jugendliche aus Frankreich und Spanien machen mit, Türken und Griechen mussten absagen

Reinbek. "Jeder redet mit Blick auf die Zukunft über erneuerbare Energien , aber ich will konkret etwas dafür tun", sagt der 15 Jahre alte Nico. Zusammen mit einigen Mitschülern des Gymnasiums Sachsenwaldschule in Reinbek baut der Zehntklässler gerade an einem eigenen Windrad - aus einem Partybierfässchen.

Das Thema Windenergie ist nur eines von vielen Umweltprojekten, die momentan während eines Treffens des Comenius-Programms "Energy Saving By Eco Design" an der Sachsenwaldschule präsentiert werden. "Unser Gymnasium ist seit dem Schuljahr 2011/12 eine offizielle Comenius-Partnerschule", sagt Hans-Jürgen Otto, Europabeauftragter der Reinbeker Schule. Er koordiniert die Zusammenarbeit der mehr als 150 Schüler der beteiligten Gymnasien aus Reinbek, Léganés (Spanien) und Rumilly (Frankreich). "In der Planungsphase waren auch noch eine griechische und eine türkische Partnerschule involviert", sagt Otto. Aber eine türkische Schule sei vom Hauptsponsor, der EU-Kommission für Bildung und Kultur, nicht als Partner anerkannt worden. Griechenland sei aufgrund der politischen Lage momentan nicht mehr dabei. Otto bedauert den Ausfall der beiden Schulen. Vor allem, da die ursprüngliche Idee aus der Türkei kam und das Konzept 2010 von Lehrern aller fünf Schulen im türkischen Kayseri entwickelt wurde.

Die drei verblieben Schulen arbeiten seit zwei Jahren eng zusammen. "In den Schulen wird jeweils an Teilbereichen eines Projekts gearbeitet, die Ergebnisse werden dann bei den Comenius-Treffen präsentiert" sagt Bastian Naumann, Lehrer für Französisch und Erdkunde am Reinbeker Gymnasium. Ein Projekt zum Thema Windenenergie wurde bereits realisiert: Seit Kurzem steht auf dem Dach des Gymnasiums ein professionelles Windrad. Ein Stockwerk tiefer befindet sich ein Kontrollpult. "Die Idee entstand im Herbst 2011 beim Besuch der Windmesse in Husum", sagt Naumann. Diese Windanlage liefert seit kurzem genug Strom für drei Arbeitsplätze mit Leselampe, Computer und Ventilator.

An diesen Erfolg möchten Nico und seine Freunde mit dem selbst gebauten Windrad anknüpfen. Sie haben bereits ein 3-D-Modell am Computer entworfen. Die Flügel des Windrades werden nun in Frankreich hergestellt, und die gesamte Anlage wird beim nächsten Comenius-Treffen im März in Madrid zusammengebaut.

Bei den internationalen Arbeitstreffen sprechen die Schüler Englisch. Für Nico kein Problem: "Unsere Lehrer bereiten uns gut vor." Zwar fehle manchmal ein Fachbegriff, aber bisher habe es noch keine Verständigungsschwierigkeiten gegeben.