Ursula Pepper eröffnete neue Geprächsreihe in Ahrensburg

Ahrensburg. "Aus tea for two" wird im Ahrensburger Peter-Rantzau-Haus "Tee mit Thema". Und dazu dürfen gern mehr als zwei kommen. Während die Besucher den Kandis umrühren und einen heißen Schluck aus den Sammeltassen nehmen, erfahren sie in Zukunft jeden ersten Mittwoch im Monat Wissenswertes aus Politik und Gesellschaft. Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe kam Ursula Pepper - Ahrensburgs ehemalige Bürgermeisterin.

Sichtlich entspannt und gut gelaunt ging sie der Frage nach "Wie funktioniert Kommunalpolitik?" Es gab so viel darüber zu berichten, dass ihr die Zeit fast davonlief. "Oh, jetzt müssen wir uns ranhalten. Sonst kriegen wir den Bürgermeister nicht mehr dran. Und das geht gar nicht", sagte die Ex-Verwaltungschefin und war ganz in ihrem Element. Eine der Botschaften, die ihr am Herzen lagen, lautete: "Viele glauben, der Bürgermeister kann alles entscheiden. Aber er hat noch nicht einmal Stimmrecht", klärte Pepper die einigermaßen verdutzten Zuhörer auf.

Der Bürgermeister sei Vorgesetzter der Rathausmitarbeiter, der Angestellten in den städtischen Eigenbetrieben, der Hausmeister und Sekretärinnen in den Schulen und auch der Feuerwehr - und damit Chef von rund 320 Mitarbeitern. Aber in den politischen Gremien dürfe er nur reden und Anträge stellen. Bei den Abstimmungen habe er Pause.

Die Zuhörer erfuhren auch, dass es jedes Mal Geld koste, die Stühle für die Stadtverordnetenversammlung aufstellen zu lassen und dass die Politiker 30 Euro pro Sitzung bekommen - und mehr nicht. Dass Bürger den Beschluss der Stadtverordneten kippen könnten, wussten alle im Saal: Das Stichwort Kasten-Linden belebte die Tee-Runde.

"Ich möchte, dass das Peter-Rantzau-Haus loskommt von der Tradition der Altenbegegnungsstätte. Es ist mehr", sagt Dietrich Albrecht, Initiator der neuen Reihe. Gespräche über soziale Fragen sollen auch Jüngere ins Haus holen. Am 6. März spricht Ingo Loeding vom Deutschen Kinderschutzbund ab 19.30 Uhr über Kinder-Armut. Eintritt: zwei Euro.