Randolf Knudsen überlegt deshalb, doch noch einmal anzutreten

Delingsdorf. Zehn Jahre im Bürgermeisteramt sind genug, meint Randolf Knudsen. Deshalb hat Delingsdorfs Bürgermeister eigentlich beschlossen, sein Ehrenamt in diesem Jahr an den Nagel zu hängen. Aber so einfach ist es dann doch nicht.

"Alle anderen, die als Nachfolger infrage gekommen wären, haben abgelehnt", sagt Knudsen, der seit 2002 Mitglied der Wählergemeinschaft Delingsdorf (WGD) ist. Die WGD hat zwölf der 17 Sitze der Gemeindevertretung inne. Es gilt als wahrscheinlich, dass sie nach der Kommunalwahl am 26. Mai wieder den Bürgermeister des Dorfes stellt.

"Für den Job muss man brennen", sagt Knudsen. Er weiß, wovon er spricht: Zwei Wahlperioden in Folge hat der 49-Jährige das Ehrenamt des Bürgermeisters neben seinem Beruf übernommen. Knudsen ist Landschaftsgärtner und arbeitet als Ausbilder bei den Stormarner Werkstätten. "Ehrenamt und Beruf unter einen Hut zu bringen kostet viel Kraft", sagt Knudsen, der seit mehr als 40 Jahren in Delingsdorf lebt. "Ganz klar" habe er deshalb gesagt, dass er bei der diesjährigen Kommunalwahl nicht mehr als Bürgermeister kandidieren wolle.

So klar war es dann aber offenbar doch nicht, denn nun bittet sich Knudsen Bedenkzeit aus. Vielleicht wird er doch wieder antreten. "Ich muss mir übers Wochenende noch einmal Gedanken machen und vor allem mit meiner Familie sprechen." Mit seiner Frau Eva hat der 49-Jährige vier Kinder, die jüngste Tochter ist 18 Jahre alt. "Die Familie muss unbedingt mitmachen, denn der Bürgermeisterposten kostet viel Zeit", sagt Knudsen.

Am kommenden Dienstag soll die Entscheidung fallen. Dann treffen die Mitglieder der Wählergemeinschaft zur Versammlung zusammen. "Mehrere Leute haben zugesichert, dass sie bereit sind, in Zukunft mehr zu machen und mehr Verantwortung zu übernehmen", sagt Randolf Knudsen. "Es fehlt nur noch einer, der vorn steht." Zurzeit sieht es danach aus, als könne es doch wieder Randolf Knudsen sein, der in Delingsdorf vorn steht.