Wird das derzeitige Landes-Brandschutzgesetz geändert, sind in Stormarn Ende dieses Jahres bis zu vier Kinderfeuerwehren möglich.

Ahrensburg. Löschzwerge - so könnten künftig die jüngsten Mitglieder der Feuerwehren im Kreis Stormarn heißen. Denn das Brandschutzgesetz des Landes Schleswig-Holstein soll Ende dieses Jahres novelliert werden. Unter anderem soll es dann möglich sein, Kinderfeuerwehren zu gründen - also Mini- oder Kids-Feuerwehren.

Bisher können Kinder ab zehn Jahre bei der Jugendfeuerwehr eintreten. Mit der Gesetzesänderung möchten die freiwilligen Helfer den Nachwuchs ab sechs Jahren für die Feuerwehr begeistern. "Ich sehe die Kinderfeuerwehr mit gemischten Gefühlen", sagt Kreisbrandmeister Gerd Riemann. "Zum einen ist es richtig, dass wir die Kleinen frühzeitig ansprechen. Schließlich bemühen sich beispielsweise auch Sportvereine um sie." Zum anderen müssten sich auch Wehren bei der Kinderbetreuung an besondere Vorschriften halten und ausgebildete Betreuer haben. Das dürfte bei einer Freiwilligen Feuerwehr, die nur aus Ehrenamtlichen besteht, schwierig werden.

Der Präsident des deutschen Feuerwehrverbandes, Hans-Peter Kröger, hatte bei einem Fachkongress im Oktober 2011 gesagt: "Es gibt Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen, wenn wir Kinder in der Feuerwehr haben wollen." Er fügte hinzu: "Ich stehe nicht nur auf der Seite derer, die das wollen. Ich stehe auf der Seite derer, die sagen, das muss sein."

Einige Monate später gründete der schleswig-holsteinische Landesverband der Feuerwehr eine Arbeitsgruppe. "Darin befassen wir uns derzeit mit der Frage, wie wir eine Kinderfeuerwehr organisieren können", sagt der Landesjugendwart Dirk Tschechne. Wie soll die pädagogische Betreuung aussehen? Wie soll das Ganze finanziert werden? Und welche Inhalte wollen wir den Kleinen vermitteln? Ziel sei es, vor der Novellierung des Brandschutzgesetzes ein Konzept vorzulegen.

Während die Mitglieder der Jugendfeuerwehr, die zwischen zehn und 18 Jahre alt sind, auf den aktiven Dienst vorbereitet werden, soll es bei den U-10-Feuerwehrkindern eher spielerisch zugehen. "Bei der Erstellung des Konzeptes arbeiten wir mit anderen Bundesländern zusammen, bei denen es bereits Kinderfeuerwehren gibt, und gucken, was sie für Erfahrungen gemacht haben", so Tschechne. Beispielsweise gibt es bei der Freiwilligen Feuerwehr in Hamburg-Sasel eine Mini-Feuerwehr, nachdem in Hamburg die Feuerwehr-Verordnung geändert wurde.

Ob es aber nach einer Gesetzesänderung Kinderfeuerwehren in Stormarn geben wird, ist offen. "Entsprechende Bestrebungen gibt es im Kreis derzeit nicht", sagt Johann Friedrich Hoffmann, Kreisjugendwart. Dennoch findet er die Idee, den Nachwuchs schon frühzeitig anzusprechen, gut. "Es ist auch richtig, dass es eine separate Gruppe gibt und nicht die Altersgrenze bei der Jugendwehr herabgesetzt wird." Denn es sei bereits jetzt schwierig, Schulungen für eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen zwischen zehn und 18 Jahren zu organisieren.

Hoffmann: "Ich wünsche mir beim Thema Kinderfeuerwehr eine klare landesweite Regelung und keine Regelung, die es den Kreisen freistellt, wie sie die Gruppen organisieren." Wenn es ein Konzept gebe, das vorgibt, worin ausgebildet wird und wie die pädagogische Betreuung auszusehen hat, könnte es laut Hoffmann bis zu vier Kinderfeuerwehren in Stormarn geben.