Wegen Platzmangels will eine Elterninitiative beim Holzhaus Krabbenkamp eine eigene Einrichtung für 15 Kinder gründen

Reinbek. Nieselregen, Matsch und Temperaturen um die fünf Grad Celsius - all das stört Annanda nicht. Fasziniert beobachtet die Dreijährige, wie ihre Mutter Corinna Kesting eine alte Wasserpumpe vor dem Holzhaus Krabbenkamp bedient. Kaum fließen die ersten Tropfen, kommt auch Luisa Herrig, zwei Jahre, dazu.

"Wir haben lange nach einem geeigneten Ort gesucht", sagt Petra Reinhold. Zusammen mit weiteren Eltern aus Reinbek hat Reinhold eine Initiative für einen neuen Naturkindergarten gegründet. "All unsere Kinder sind bisher in der Spielgruppe im Waldkindergarten Reinbek", so Reinhold. Allerdings würden dort die Plätze knapp. Deswegen wurden die Mütter selbst aktiv. Ihr Plan: ein eigenständiger Naturkindergarten im Wald für 15 Kinder. Mehr Kinder sind bei Waldkindergärten nicht erlaubt. Allein die Eltern der Initiative haben bereits zehn Kinder, die den neuen Kindergarten in der freien Natur besuchen würden.

"Unsere Kinder sollen in der Natur groß werden", sagt Anna Rehm, Mutter des zwei Jahren alten Leo. "Sie sollen der Reizüberflutung regulärer Kindergärten entfliehen können." Auch die anderen Mütter würden ihre Kinder lieber bei Wind und Wetter dick eingepackt in Pfützen matschen und im Wald toben sehen. Nur wenn es richtig stürmt und schneit, soll das Spielen in das Holzhaus Krabbenkamp verlegt werden.

Doch bis es so weit ist, liegt noch ein ganzes Stück Arbeit vor der Elterninitiative. Da ist noch die Standortfrage. Das Holzhaus wurde von einer Anwohnerinitiative gebaut und wird auch anderweitig genutzt. "Wir freuen uns über eine vermehrte Auslastung", sagt Hiltrud Sokollek. Aber die Verwalterin sieht noch Gesprächsbedarf. Vor allem in der Nutzungsvereinbarung: Der Kindergarten würde gern an fünf Tagen die Hütte von 8 bis 13 Uhr mieten. "Wie sich das mit anderen Veranstaltungen überschneidet, bleibt abzuwarten", sagt Sokollek.