Glinder Politiker fordern betreutes Wohnen. Investor zeigt Interesse an Konzepterweiterung

Glinde. Die Stadt Glinde sucht einen Investor für ein Alten- und Pflegezentrum im Stadtteil An der Alten Wache. Die Hamburger Firma KerVita möchte ein solches Pflegeheim in Kombination mit 35 altersgerechten Eigentumswohnungen bauen. Doch nach Protesten der Kommunalpolitiker zeigt sich KerVita nun offen für eine Erweiterung des bestehenden Konzepts. "Grundsätzlich können wir uns vorstellen, auf dem Nachbargrundstück auch betreutes Wohnen anzubieten", sagt Torsten Rieckmann, Geschäftsführer der KerVita-Entwicklungsgesellschaft.

In der ersten Präsentation des Bauvorhabens hatten die Mitglieder des Sozial- und Bauausschusses das Fehlen einer Anlage für betreutes Wohnen kritisiert. Zwar soll in direktem Anschluss an das Pflegezentrum das Haus Glinn mit 35 Wohneinheiten entstehen, aber diese 35 Eigentumswohnungen entsprechen nach Meinung der Glinder Politiker nicht den Ansprüchen von betreutem Wohnen.

Doch trotz der Kritik ist das Gesamtkonzept noch lange nicht vom Tisch. "Nach wie vor sind die Eigentumswohnungen ein Problem. Aber ein lösbares Problem", sagt Wolf Tank (Grüne). Sollte KerVita auf dem angrenzenden Grundstück, wo früher die Stabsgebäude standen, betreutes Wohnen anbieten, dann "soll es an den Eigentumswohnungen nicht scheitern".

Auch Ingeborg Harringer, Vorsitzende des Seniorenbeirats, kann sich nach einem Besuch in dem KerVita-Pflegezentrum in Henstedt-Ulzburg mit "dem Konzept anfreunden". Sie sieht genügend Bedarf von älteren Glindern, die gerne ihre Häuser verkaufen würden, um in die altersgerechten Eigentumswohnungen einzuziehen.

Das kann auch Torsten Rieckmann bestätigen: "Wir haben bisher 50 Anfragen für die 35 Wohneinheiten." Aber: Das Grundstück gehöre nicht KerVita und sei seiner Firma bisher auch nicht zum Kauf angeboten worden.