Klein Wesenberg . Zwergfledermäuse und sogenannte Braune Langohren finden seit kurzem im Dachstuhl der Klein Wesenberger Kirche einen Platz zum Abhängen. "Während der Sanierungsarbeiten am Dachstuhl haben wir beschlossen, dort ein Refugium für Fledermäuse zu schaffen", sagt Pastor Erhard Graf.

Die seenreiche Landschaft rund um die Gemeinde sei aufgrund der Insekten interessant für die Tiere, ebenso wie die Lage unmittelbar an den Landschaftsschutzgebieten. Graf: "Abends kann man gut beobachten, wie viele Fledermäuse rund um die Kirche fliegen."

Um die Tiere einzulassen, hat das Gemäuer der Kirche nun an der Südseite fünf schmale Schlitze, die den Fledermäusen als Einfluglöcher dienen. Unter dem Dach hängen sechs als Wohnquartiere für die Tiere gedachte Holzkästen, die Kinder einer Lübecker Schulklasse im Herbst angefertigt hatten.

Zum Dank hat der Naturschutzbund (Nabu) der Kirche nun eine "Fledermausplakette" und eine Urkunde überreicht. "Es ist schön, dass sich die Kirche der Verantwortung für ihre Mitgeschöpfe stellt", sagt Vorstandsmitglied Eva Apelt. Quartiermöglichkeiten in Gebäuden gingen durch die moderne, hermetisch abgeschlossene Bauweise zunehmend verloren. Einfluglöcher würden häufig zur Wärmedämmung und zum Schutz vor Tauben verschlossen. Vor allem die empfindlichen Jungtiere seien aber dringend auf einen warmen Unterschlupf angewiesen. "Wir werden kontrollieren, wie die Fledermäuse das Angebot annehmen."