Neue Druckleitung befördert das Abwasser aus der Gemeinde nach Bargteheide. Die Anlage wird im Frühjahr abgerissen.

Bargfeld-Stegen. Die neue Abwasser-Druckleitung von Bargfeld-Stegen nach Bargteheide ist in Betrieb genommen worden. Abwasser aus der Gemeinde Bargfeld-Stegen und dem Heinrich-Sengelmann-Krankenhauses werden nun in das Klärwerk in Bargteheide geleitet. "Wir sind ein knappes halbes Jahr nach dem ersten Spatenstich mit den Maßnahmen durch", sagt Henning Görtz (CDU), der Bargteheider Bürgermeister, der die Anlage am Freitag mit dem Bargfeld-Stegener Bürgermeister Andreas Gerckens (CDU) und Schleswag-Abwasser-Geschäftsführer Siegfried Sass eingeweiht hat.

Andreas Gerckens spricht von einem Projekt, welches "atemberaubend schnell" umgesetzt worden sei - insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass viele politische und fachliche Instanzen beteiligt gewesen seien. So habe etwa auch mit Grundeigentümern verhandelt werden müssen, weil die Druckleitung die denkmalgeschützte Allee in Jersbek umgehen sollte. Besonders positiv: Auch die geplanten Kosten von 1,2 Millionen Euro seien eingehalten worden.

"Wir haben 1,2 Millionen ausgegeben, aber man sieht kaum etwas davon", sagt Andreas Gerckens. Tatsächlich: Von der Pumpstation an der Straße "Im Weden" in Bargfeld-Stegen ist nur ein kleines, schmuckloses Gebäude zu sehen. Unterirdisch liegen nun 2,5 Kilometer Druckwasserleitung von Stegen nach Bargfeld-Stegen. Weitere etwa 7,5 Kilometer führen weiter bis nach Bargteheide. Für den Anschluss des Heinrich-Sengelmann-Krankenhauses wurde auf der vorhandenen Kläranlage des Krankenhauses ein Schmutzwasser-Pumpwerk erbaut.

Diese Maßnahmen waren notwendig geworden, da die alten Klärwerke in Bargfeld-Stegen und am Bargfelder Heinrich-Sengelmann-Krankenhaus hätten saniert werden müssen. Alternativ war über eine Anbindung an das Netz von Hamburg Wasser nachgedacht worden. Beide Varianten wären teurer geworden als die nun umgesetzte Lösung. Das Klärwerk in Bargteheide sei nun besser ausgelastet, der Gewässerschutz sei verbessert, sagt Bürgermeister Henning Görtz.

Für die Bürger hat der Anschluss an das Klärwerk in Bargteheide ebenfalls Vorteile. Bargteheide spart jährlich 65.000 Euro, weil mit Bargfeld-Stegen als neuem Gesellschafter der Abwasserentsorgung Bargteheide GmbH (ABaG) die Kosten unter mehr Akteuren als bisher aufgeteilt werden. Auch das Amt Bargteheide-Land spart - ungefähr 20.000 Euro jährlich. So sinken die Abwassergebühren tendenziell. Und: "Wir müssen uns keine Gedanken mehr darüber machen, wie unser Abwasser entsorgt wird", sagt Andreas Gerckens. Dafür hat er gern in Kauf genommen, dass die Gemeinde während der Bauphase zweimal von der Gas- und Wasserversorgung abgeschnitten war.

Nun folgt der "Rückbau der Altanlage", die alte Kläranlage Bargfeld-Stegens wird abgerissen. Die Arbeiten sollen im Frühjahr beginnen und, grob geschätzt, im Sommer enden. Das Areal wird als Biotopfläche, Naherholungsgebiet sowie eventuell zum Bau eines Regenrückhaltebeckens vorbereitet.

Bei den Beteiligten bleibt ein positiver Eindruck. Andreas Gerckens etwa sagt: "Die Zusammenarbeit hat Spaß gemacht, es war ein schönes, ruhiges und schnelles Projekt. Vielleicht arbeiten die Gemeinden und das Umland in Zukunft noch enger zusammen."