Ahrensburger JoKids wären beim Verkauf des Gemeindehauses an St. Johannes am Ende

Ahrensburg. Den Eltern aus dem Ahrensburg Verein JoKids reicht es. Sie möchten nicht länger tatenlos zusehen, sondern in der Diskussion um den geplanten Abriss und Verkauf des Gemeindehauses an der Ahrensburger St. Johanneskirche Stellung beziehen. Denn auch die vom Verein an der Kirche angebotenen Spielgruppen sind von den Plänen betroffen: Würde das Gemeindehaus von St. Johannes verschwinden, wäre es das Aus für die Betreuung von 33 Kindern im Alter von zwei bis sechs Jahren in den Räumen an der Rudolf-Kinau-Straße.

Jetzt haben die Eltern der JoKids einen Brief an den Kirchengemeinderat und die Kirchengemeinde geschrieben.

"Jede Familie sollte genug Zeit bekommen, sich einen geeigneten alternativen Kindergartenplatz suchen zu können und vor allem die Chance erhalten, ihn auch zu bekommen", heißt es. Und weiter: "Das Kontingent an Einrichtungen mit ähnlichen Betreuungszeiten ist begrenzt, da die Nachfrage stetig gesunken ist und unter anderem durch die Spielstunden-Einrichtungen abgedeckt wurde." Laut Aussage der Stadt seien gerade 40 solcher Plätze gestrichen worden. So bestehe keine Möglichkeit, alle Kinder schnell in städtischen Einrichtungen unterzubringen.

Der Brief bringt aber nicht nur Besorgnis zum Ausdruck. Beklagt wird auch die Art und Weise, in der über die Verkaufs- und Abrisspläne informiert wurde. So wird auf das Treffen am 11. Dezember vergangenen Jahres Bezug genommen, als Vertreter der Kirchengemeinde - unter anderem auch Pastor Detlev Paschen - die Eltern zu einem Gespräch eingeladen hatten. Paschen habe auf die finanzielle Schieflage der Kirchengemeinde hingewiesen.

Das Ziel des Gesprächs sollte sein, Zusatzeinnahmequellen aufzutun. "So hieß es jedenfalls", sagt André Hinsch, dessen fünfjährige Tochter in eine Spielgruppe geht und der sich wie die anderen Eltern getäuscht sieht. Im Brief heißt es dazu: "Durch einige widersprüchliche Aussagen kam es zu vermehrten Nachfragen der Eltern. Erst daraufhin wurde von dem Vorhaben berichtet, das Grundstück, das Pastorat und das Gemeindehaus zu veräußern und somit die Einrichtung der JoKids zum Sommer 2013 zu schließen." André Hinsch: "Dieses Gespräch war eine Farce. Es ist doch alles von langer Hand geplant." Seine Mitstreiter und ihn ärgert auch die Geheimniskrämerei. "Man hat nicht mit offenen Karten gespielt. Aber wir wurden zur Verschwiegenheit verpflichtet", sagt Hinsch, "jetzt ist es höchste Zeit, dass wir uns zu Wort melden." Zumal schon Gerüchte über die JoKids kursierten. So sei es falsch, dass die Kinderspielstunden bereits in den Stadtteil Hagen verlegt seien. Hinsch: "Das ist nicht umsetzbar."

Der Verein appelliert in dem Brief an die soziale Verantwortung der Kirche und fordert, die St.-Johannes-Gemeinde nicht einfach aufzugeben. Hinsch: "Wir kämpfen für die JoKids, weil sie es wert sind." Seit dem 11. Dezember habe sich kein offizieller Vertreter mehr beim Verein gemeldet. Und so steht in dem Brief: "Wir fühlen uns von der Kirche im Stich gelassen."