Bahn: Wände in Ahrensburg werden wie geplant gebaut. Bürgerinitiative macht weiter

Ahrensburg. Die Anwohner im Ahrensburger Innenstadtgebiet werden vorerst auf einen umfassenderen Lärmschutz an den Gleisen verzichten müssen. Ergänzungen zu den derzeitigen Plänen der Deutschen Bahn (DB) seien "nicht vor 2016/17" möglich - das bestätigte am Donnerstag Sabine Müller, die zuständige Planerin bei der DB Projekt Bau GmbH. Das Vorhaben der DB sieht vor, ab Sommer zwei Lärmschutzwände in Ahrensburg zu errichten, eine etwa 470 Meter lange im Bereich der Brückenstraße und eine etwa 400 Meter lange im Bereich der Schillerallee. Ein etwa ein Kilometer langer Bereich dazwischen soll aber ausgespart bleiben.

Im Bauausschuss am Mittwoch hatte die Nachricht für großes Erstaunen bei den Politikern und bei Vertretern der Bürgerinitiative "Lärmschutz Ahrensburg Mitte" gesorgt. Der Verwaltungsmitarbeiter Heinz Baade hatte sie darüber informiert, dass die aktuellen Pläne der Bahn nicht mehr geändert werden können. Genau davon waren die Initiative und zahlreiche Politiker allerdings ausgegangen. Als Begründung sagte Sabine Müller: "Wir müssen erst einmal wissen, wie die Trassenführung der geplanten S-Bahn-Linie 4 sein wird." Das sei aber kein neuer Sachstand. Eine Begründung dafür, weshalb die Ahrensburger noch Änderungen für möglich hielten, nannte sie nicht.

Die Stadtverordnete Anna Hengstler (CDU) kommentierte die Nachricht mit deutlichen Worten: "Das ist ein Hammer!", sagte sie im Ausschuss. Bürgermeister Michael Sarach sagte: "Diese Nachricht hat uns auch überrascht." Er trat aber der vorangegangenen Aussage von Heinz Baade entgegen, dass nun kein Zeitdruck für Nachbesserungsvorschläge mehr bestehe. Stattdessen plädierte er dafür, "unverzüglich" weiter zu machen - zuletzt hatte der Umweltausschuss eine Verwaltungsvorlage beschlossen, die vorsah, bei der Bahn Änderungsbedarf anzumelden. Zudem sollten die Stadtverordneten neu über das Thema diskutieren und neu beschließen. Die Position der Stadt aus dem Jahr 2008, von der die Bahn offenbar ausgegangen war, sah noch vor, keine Lärmschutzwände im Innenstadtbereich zu bauen, weil dadurch die Stadt optisch geteilt werde.

Die Bürgerinitiative will sich, so Mitglied Svenja Sperhake, "nicht von diesem Rückschlag entmutigen lassen". Die Initiative sehe es weiterhin als notwendig an, schnell Nachbesserungsbedarf bei der Bahn anzumelden. Ein Grund dafür: "Wir haben einen kleinen Hoffnungsschimmer, dass sich die Wand an der Schillerallee doch noch um 100 Meter verlängern lässt."