Kirche muss sich kümmern

13./14. Januar: "Jugendliche haben für Kirche keine Zeit mehr"

Dieser Beitrag passt in die Diskussion, die in Ahrensburg in Bezug stattfindet. Ist es wirklich die Zeit, die den Jugendlichen fehlt? Wenn Kinder von klein auf an unsere Kirche herangeführt werden, können sie auch dafür Interesse entwickeln. Nur wer nicht mit ins Boot genommen wird, weiß nicht, was ihm fehlen kann. Mein Enkel ist in den kirchlichen Kindergarten gegangen und hatte an jedem Freitag einen für sein Alter entsprechenden Gottesdienst, an dem er sehr gern teilnahm. Nun geht er in die Schule. Was hält die Johanneskirche für ihn bereit? Es gab Kinder- und Jugendgruppen - das ist lange her; es gab Kindergottesdienst - das ist lange her. Selbst der Konfirmandenunterricht wird erst nach langem Protest von einem Seelsorger durchgeführt, der keinen direkten Bezug zur Gemeinde hat. Es gibt nur wenige Jugendliche, die am Sonntag in die Kirche gehen. Hier bietet die Kirche eine Form an, von der auch ich mich nur noch bedingt angesprochen fühle. Hinzu kommen zum Teil unverständliche Texte aus der Bibel, die unkommentiert gelassen werden. Dass mit solchen Abläufen Jugendliche nicht aus den Betten geholt werden können, ist mir sehr klar. Wir brauchen Orte, an denen Pastoren und ehrenamtliche Mitarbeiter den Kindern und Jugendlichen interessante Angebote machen.

Björn Robinson, Ammersbek

Wann ist die Sau am Ende?

10. Januar: "Schweinestall geht auf Sendung"

Ich habe es mir im Internet angesehen. Der Stall des Bauernpräsidenten Schleswig-Holsteins, Werner Schwarz, sieht sauber und ordentlich aus, ein Vorzeigeobjekt. Schwarz sagt, er habe nichts zu verbergen. Ich sehe Schweine auf Spaltenböden, die keine Einstreu haben und keine Beschäftigungsmöglichkeiten. Auslauf im Freien? Suhle? Fehlanzeige. Ich sehe Zuchtsauen, die bewegungsunfähig in einem Kastenstand liegen. Dreimal im Jahr 21 Tage lang = 63 Tage, also rund ein Sechstel des Jahres. Ich sehe zwölf Ferkel, die von ihrer Mutter genährt werden. Sie wirft also etwa 36 Ferkel im Jahr. Nach wie vielen Jahren ist die Sau am Ende? Die Schutzbügel seien dazu da, um das Erdrücken der Ferkel zu verhindern, heißt es. In derart kleinen Abferkelboxen besteht wohl tatsächlich die Gefahr. Die Kinderstuben müssen deshalb größer sein. Aber dann rentiert sich das alles nicht mehr, wenn man Rücksicht auf die Bedürfnisse der Tiere nimmt.

Richtig zynisch wird's, wenn Schwarz behauptet, die Sauen würden freiwillig in die Kästen gehen. Klar, viele andere Möglichkeiten hat die Sau auch nicht - und am Ende steht ein Futtereimer. Demnächst wird wohl noch behauptet, die Schweine gingen freiwillig zum Schlachter, um ihr Fleisch abzuliefern.

Freia Quaß, Verein für Tierrechte, Ahrensburg

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