Verwaltungschef fordert im Rathausfoyer von den Stadtverordneten, sich früher mit den Entwürfen zum Haushalt zu befassen

Ahrensburg. Richtig flüssig war er nicht, der Start ins Jahr 2013 für Ahrensburgs Bürgermeister. Michael Sarach kämpfte während seiner Rede auf dem Neujahrsempfang im Rathausfoyer mit dem Mikrofon, das immer wieder seinen Dienst verweigerte. Und richtig friedlich war der Start ins neue Jahr auch nicht - denn der Verwaltungschef übte offen Kritik an der Politik.

Vor rund 170 Gästen betonte er, wie wichtig der Bau der Nordtangente sei, für die es derzeit keine politische Mehrheit gibt. Sarach: "Sie ist nötig, weil sich mehrere Unternehmen im Gewerbegebiet vergrößern wollen." Zudem seien die Flächen im Gewerbegebiet Beimoor bis auf ein Grundstück vergeben. An die Stadtverordneten gewandt sagte er: "Ich möchte Sie bitten, in Zukunft Ihre Haushaltsklausuren früher zu machen, damit wir schneller einen Entwurf aufstellen können." Hintergrund: Bisher hat die Schlossstadt keinen Haushaltsentwurf beschlossen. Für das große Loch in der Stadtkasse machte Sarach auch die Umstellung auf das doppische Verfahren verantwortlich. "Seitdem müssen wir die Abschreibungen berücksichtigen. Das sind mit sechs Millionen Euro immerhin zehn Prozent des Haushaltsvolumens." Mit Blick auf den Kommunalwahlkampf sagte er: "Ich bitte darum, von Effekthascherei Abstand zu nehmen."

Auch Ahrensburgs Bürgervorsteher Roland Wilde sagte in seiner Ansprache, er wünsche sich einen sauberen und fairen Wahlkampf. Wilde: "Es geht um unsere gemeinsame Stadt." Er sei optimistisch, dass die Fraktionen in der Haushaltsdebatte bald zu einer Einigung finden könnten. Dazu müssten sich alle ein bisschen bewegen. Wilde weiter: "Gott gibt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht für uns."