Sonntagmorgens bietet sich in fast jeder Kirche ein trauriges Bild. Die Bankreihen sind spärlich besetzt, meist auch nur von Älteren. Selten sieht man mal einen Jugendlichen. Die Religion spielt im Leben der Jugend eine immer geringere Rolle. Interessanterweise ist dieses Phänomen ebenso in katholischen wie in evangelischen Kirchen zu beobachten. Es hat also etwas mit dem heutigen Verhältnis zur Religion ganz allgemein zu tun.

Wir befragten Schüler, wie oft sie im Jahr in die Kirche gehen. Als häufigste Antwort bekamen wir zu hören: "Ähm, ja weiß nicht so genau." Dieser Satz macht deutlich, dass die Schüler gar kein Interesse haben. Die meisten, die dann doch gehen, gehen nicht freiwillig oder nur zu besonderen Anlässen, wie zum Beispiel Weihnachten oder Ostern. Als Hauptgrund wurde uns Zeitmangel genannt. Ebenso spielt die Religion einfach keine große Rolle mehr im Leben der meisten Jugendlichen. Lediglich wenn die Eltern oder Großeltern religiös sind, wird dieses auch auf die Kinder übertragen.

Die Kirche bietet eine Menge Freizeitmöglichkeiten, sodass die Jugendlichen auf anderem Weg mit der Kirche in Kontakt kommen können. So ist es zum Beispiel möglich, an einer Sommerfreizeit teilzunehmen. Die Kirche setzt auch darauf, dass die Jugendlichen im späteren Alter, wenn sie mehr Zeit und Interesse haben, wieder den Gottesdienst besuchen.