Ahrensburg/Lübeck. Die Staatsanwaltschaft hat im Prozess gegen einen 48 Jahre alten Mann, der vor 19 Jahren eine Ahrensburger Geschäftsfrau getötet haben soll, sieben Jahre Haft gefordert. Die Anklagebehörde sieht es als erwiesen an, dass der damals 28-Jährige die Ahrensburgerin in ihrem Haus an der Straße Vierbergen erdrosselt und ihre Leiche in den Kleiderschrank gelegt haben soll.

In ihrem Plädoyer am Donnerstag vor dem Landgericht in Lübeck nannte die Staatsanwältin verschmähte Liebe als Tatmotiv. Die damals 49 Jahre alte Frau soll die Annäherungsversuche des deutlich jüngeren Mannes zurückgewiesen haben. Weil es an dem Haus weder Einbruchsspuren gab noch Wertgegenstände oder Geld fehlten, ging die Polizei davon aus, dass der Täter aus dem Bekanntenkreis stammen müsse. Auch der heute angeklagte Mann wurde damals vernommen. Ein dringender Tatverdacht ergab sich jedoch nicht.

17 Jahre nach dem Gewaltverbrechen wurden die Ermittlungen wieder aufgenommen. Gerichtsmediziner fanden DNA-Spuren an der Kleidung des Opfers. Diese führten die Ermittler auf die Spur des Angeklagten, dessen genetischer Fingerabdruck in der Datenbank gespeichert ist - er wurde 2010 zu zwei Jahren und fünf Monaten Haft verurteilt, weil er seine Freundin angegriffen hatte.