Es ist noch nicht zu spät

21. Dezember: "Ahrensburger Pastor weist Kritik an Kirche zurück"

Ich bin betroffen und traurig. Seit Jahren sind meine Familie und ich Teil der Gemeinde. Ich singe mit Leidenschaft im Kirchenchor, dennoch hörte ich von den Plänen zum Verkauf des Pastorats und des Gemeindehauses erstmals am 1. Advent. Ich muss wohl vertrauen, wenn Pastor Paschen sagt: "Es ist noch nichts entschieden, wir sind mit allen Gruppen im Gespräch." Es ist also noch nicht zu spät, eine bessere Lösung als den Verkauf zu finden.

Diese bessere Lösung brauchen wir dringend, denn die Johanneskirche und die dazugehörigen Gebäude gehören unabdingbar zusammen. Wir brauchen diesen Ort, wo an St. Johannes Gemeindearbeit für Jung und Alt von ehrenamtlichen Gemeindemitgliedern gemacht wurde und hoffentlich auch weiterhin gemacht werden kann.

Björn Robinson, Ammersbek

Kirche braucht Präsenz

Gerade von der evangelischen Kirche als einer demokratisch verfassten Kirche hätte ich im Vorfeld einer für das Gemeindeleben so wichtigen Entscheidung eine breit angelegte Debatte erwartet. Die Verschiedenheit der Begabungen der Gemeindemitglieder könnte Alternativen aus der "Alternativlosigkeit" aufzeigen. Wie wäre es beispielsweise, die Räume für Familienfeiern oder externe Veranstaltungen zu vermieten oder ortsnahe Kinder- und Jugendgruppen aufzubauen? Zu den Schätzen, die wir als Christen haben, zählen zuerst Gottes Liebe und Gottes Wort. Aber auch die Menschen, die dies verkündigen, Räume, in denen diese Verkündigung stattfindet und gelebt wird. Kirche braucht - auch bauliche - Präsenz in der Gesellschaft.

Thomas Karsten, Ammersbek

So lässt sich richtig sparen

Warum so zögerlich, wenn es um die Rettung der Finanzen geht? Auch die Johanneskirche sollte man verkaufen, sie würde eine vorzügliche Markthalle abgeben. Nach Abriss der Altbauten inklusive Spielplatz stünde ein großer Parkplatz zur Verfügung, und Ahrensburg-West bekäme endlich ein Einkaufzentrum. Das Kreuz auf dem Kirchturm sollte man durch eine goldene Banane ersetzen, damit Ortsfremde sich keine Illusionen über den Zweck des Gebäudes machen. Die Pfarrstelle würde überflüssig werden einschließlich der ärgerlichen Folgekosten für Kantor, Chor, Küster, Raumpfleger, Instandhaltung. Für den sonntäglichen Gottesdienst ließe sich in den umliegenden Schulen sicherlich ein Raum anmieten, den Wanderprediger stellt der Kirchenkreis, ganz so, wie derzeit schon für die Konfirmanden arrangiert.

Diese Lösung ließe sich auf Hagen und Gartenholz übertragen. Konzentrieren wir unseren religiösen Bedarf also auf das Kleinod am Alten Markt. Die drei Schlosskirchen-Pastoren werden die restliche Gemeindearbeit schon schaffen, nachdem sie durch den Einsatz einer Expertenkommission von der zeitraubenden Arbeit des Missbrauchs-Krisenstabes freigestellt wurden.

Manfred Kloevekorn

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