Was kommt in diesem Jahr auf Sie zu? Was sind die großen und kleinen Projekte der Städte und Gemeinden vor Ihrer Haustür? Ein Überblick.

Die beiden Nachbarn Barsbüttel und Oststeinbek trennt nicht nur die Autobahn - es trennt sie auch die politische Situation. Denn Oststeinbek wird sich im kommenden Jahr zunächst einmal mit seiner am Boden liegenden Verwaltung beschäftigen müssen, also mit sich selbst. Wird die amtierenden Bürgermeisterin Martina Denecke abgewählt? Wenn ja: Wer wird ihr Nachfolger? Wenn nein: Können sich Verwaltung und Politik zusammenraufen? Ganz anders in Barsbüttel: Thomas Schreitmüller ist mit großer Mehrheit erneut zum Bürgermeister gewählt worden. Er kann im kommenden Jahr in Ruhe weiterarbeiten.

1. Sanierung des Barsbütteler Rathauses beginnt im Sommer

Das Barsbütteler Rathaus wird saniert. Eine Million Euro stehen im Etat für 2013 bereit, weitere drei Millionen Euro sind für 2014 eingeplant. Im Frühjahr soll der Architekt mit den Vorarbeiten fertig sein, dann können die ersten Aufträge vergeben werden. Baubeginn ist in der zweiten Jahreshälfte. Was zuerst gemacht wird, steht derzeit noch nicht fest. Tatsache ist, dass das aus den Siebzigerjahren stammende Gebäude stark sanierungsbedürftig ist und nicht mehr den Brandschutzbestimmungen entspricht.

2. Tierversuchanstalt in Willinghusen wird geschlossen. Was passiert dort?

Im März wird die Tierversuchsanstalt im Barsbütteler Ortsteil Willinghusen geschlossen. 100 Arbeitsplätze gehen verloren. Die spannende Frage lautet: Was passiert mit dem großen Grundstück? In Barsbüttel hat sich noch niemand gemeldet, der Interesse an dem Areal mit den teilweise erst wenige Jahre alten Gebäuden hat. Die Tierversuchsanstalt, die heute "Institut für Pharmakologie und Präklinische Arzneimittelsicherheit" heißt, gehört dem japanischen Pharmariesen Takeda. Der derzeitige Bebauungsplan lässt dort kaum etwas anderes zu als Arzneimittelforschung.

3. Einkaufszentrum Am Akku soll gebaut und eröffnet werden

Das Einkaufszentrum Am Akku soll nun wirklich gebaut werden. Investor ist die Itzehoer Firma May & Co. Sie hat das Grundstück gekauft. Die Gemeinde hat den Kaufpreis von rund 3,3 Millionen Euro erhalten. Noch wird seitens des Investors mit potenziellen Lebensmittelketten verhandelt. Die ersten Vermessungsarbeiten sind aber schon vorgenommen worden. Geplant ist, dass dort ein Discounter und ein Supermarkt einziehen. Mit dem Bau soll begonnen werden, sobald der Winter vorbei ist. Die Eröffnung wird voraussichtlich im vierten Quartal erfolgen.

4. Neue Kita und Seniorenwohnungen entstehen an einer neuen Straße

Ebenfalls an der Straße Am Akku, gegenüber vom Einkaufszentrum, wird eine Kindertagesstätte errichtet. Sie wird an einer ganz neuen Barsbütteler Straße stehen, der Callingtonstraße. Namensgeber ist Barsbüttels Partnerstadt in Großbritannien. In der Callingtonstraße sollen zunächst 100 Seniorenwohnungen errichtet werden. Geplant sind Ein- und Zweizimmerwohnungen, die Bewohner können sich auf Wunsch auch im Alltag helfen lassen. Bauherr ist Wilhelm Kuhrt, dem bereits das Alten- und Pflegezentrum in der Straße Am Akku gehört. Kuhrt wird auch die Kindertagesstätte bauen, die sich mit dem Wohnkomplex für Senioren einen Veranstaltungsraum teilen soll. "Alt und Jung sollen näher zusammenrücken", sagt Barsbüttels Bürgermeister Thomas Schreitmüller. In der französischen Partnerstadt Guipavas gebe es ähnliche Angebote. In der neuen Kita wird es 20 Krippenplätze und 40 Hortplätze geben. Wer bei der Einweihung dabei sein wird, ist klar: eine Delegation aus der Partnerstadt Callington.

5. Zwei neue Krippengruppen in der Kita Soltausredder

Gebaut wird auch an der Kindertagesstätte Soltausredder. Dort entsteht Platz für zwei neue Krippengruppen. Rund 600.000 Euro kostet das Vorhaben. Die Hälfte davon zahlt die Gemeinde, die andere Hälfte kommt vom Bund und vom Land.

6. Gewerbegebiet soll erweitert werden

Einen langen Atem braucht Barsbüttel bei der Erweiterung seines Gewerbegebiets. Das Zielabweichungsverfahren, das es der Gemeinde erlauben sollte, ein rund 15 Hektar großes Grundstück hinter dem Möbelhaus Höffner zur Gewerbefläche zu machen, ist noch nicht abgeschlossen. Dieses Verfahren wird von der Landesplanungsbehörde in Kiel geführt. Es ist notwendig, weil Barsbüttel gemessen an seiner Größe schon mehr Gewerbeflächen hat, als laut Landesplanung erlaubt ist. Derzeit ist allerdings nicht die Behörde in Kiel das Problem. Das Möbelhaus Höffner will sein Auslieferungslager vergrößern. Und die Verhandlungen darüber, auf welcher Fläche das geschehen könnte, sind ins Stocken geraten. Bei dem ersten Ländergrenzen übergreifenden Gewerbegebiet, das in direkten Nachbarschaft entstehen soll, sieht es ganz gut aus. Eine Arbeitsgruppe wurde installiert. Sollte sie erfolgreich sein, könnte in Barsbüttel etwas entstehen, was es noch nie gegeben hat: eine Gewerbefläche, die aus Grundstücken in Schleswig-Holstein und in Hamburg besteht.

7. In Oststeinbek soll in der Straße Meessen eine Kita gebaut werden

In Oststeinbek soll an der Straße Meessen neben den Sporthallen im kommenden Jahr die neue Kita entstehen. Derzeit wird am Raumkonzept gearbeitet. Ziel ist es, eine moderne und zeitgemäße Einrichtung zu erbauen. Es wird mit einem Kostenaufwand von mindestens 2,5 Millionen Euro gerechnet, als Maximum wurden 3,7 Millionen Euro bereitgestellt. "Wir müssen gucken, was gebraucht wird und mit dem Konzept vereinbar ist", so Oststeinbeks kommissarischer Bürgermeister Hans-Joachim Vorbeck. Die neue Kita soll Platz für acht Krippen- und Kitagruppen bieten. Das entspricht etwa 120 Kindern. Je nach Wetterverhältnissen soll im ersten Quartal der Bau beginnen. Bis zur Fertigstellung sollen möglichst viele Kinder in der kirchlichen Kita in der Schulstraße untergebracht werden.

8. Oststeinbeker Verwaltung benötigt mehr Stellen

Durch die neuen Kitaplätze in der Schulstraße hat sich das Arbeitsvolumen im Rathaus stark erhöht. Anträge und Berechtigungen müssen geprüft werden. Auch in anderen Bereichen wurden zu viele Überstunden verbucht. Es werden deshalb mehr Mitarbeiter benötigt. Oststeinbeks kommissarischer Bürgermeister hofft, im Februar einen Überblick über die zusätzlich benötigten Stellen geben zu können. " Um genügend Platz für neue Mitarbeiter zu haben, müssen aus dem Rathaussaal Büros werden", sagt Vorbeck. Getagt werden soll künftig im Bürgersaal. Dieser ist laut Vorbeck ausreichend groß. 2013 sollen auch der Brandschutz und die Statik im Dachboden des Rathauses überarbeitet werden.

9. Bürger entscheiden über die Abwahl von Martina Denecke

2013 wird für Oststeinbek ein wichtiges Wahljahr. Am 10. März entscheiden die Bürger darüber, ob die Bürgermeisterin Martina Denecke abgewählt wird. Sollte es dazu kommen, muss innerhalb von sechs Monaten ein neuer Amtsinhaber gewählt werden. Danach muss Oststeinbek versuchen, wieder zusammenzufinden. "Das Vertrauen muss wiederhergestellt werden", so Vorbeck.