Sanierungskosten steigen um eine Million Euro auf nun 7,8 Millionen Euro. Die Fertigstellung verzögert sich wohl bis Frühjahr 2013.

Bad Oldesloe. Der Winter hat die Baustelle am Hallenbad in Bad Oldesloe fest im Griff. "Mit jedem Schlechtwettertag verzögert sich die Fertigstellung der äußeren Dämmung und der gesamten Außenanlage", sagt Stadtwerkeleiter Jürgen Fahl. Neuer Termin ist nun der April oder Mai kommenden Jahres. Außerdem steigen die Kosten der Sanierung um rund eine Million Euro.

Oldesloes Bürger hatten lange für die Erneuerung des Bades gekämpft. Die Alternative wäre der Bau einer neuen Anlage im Gewerbegebiet gewesen. Seit Anfang Juli 2011 wird gebaut, ursprünglich sollte das Bad im Oktober 2011 wieder geöffnet werden. Doch dann traten diverse unvorhergesehene Schwierigkeiten auf, der Fertigstellungstermin wurde immer wieder verschoben. "Zunächst musste das Baufeld nach Kampfmitteln abgesucht und von Fundamentresten befreit werden. Dann wurden Schadstoffe unter den Umkleiden gefunden. Die Decke über den Umkleiden musste saniert werden, da dort der Beton beschädigt war", so Fahl. Weiterhin habe man einige Wände im Inneren der 1974 erbauten Halle nicht wie geplant erhalten können. Fahl: "Die Handwerker hatten es in den 70er Jahren mit den technischen Regeln offenbar nicht allzu genau genommen." Schließlich war auch noch das Dach der Halle undicht. Im Beton über der Lüftung befanden sich Risse, die eine aufwendige Sanierung notwendig machten. "In das Bad wurde lange Zeit kaum etwas investiert. Es war klar, dass jetzt viel gemacht werden muss", so Fahl.

Für die Sanierung waren 6,8 Millionen Euro eingeplant. Durch die unvorhergesehenen Probleme haben sich die Kosten nun um rund eine Million Euro erhöht. Und auch die Öffnung des Bades hat sich weiter verzögert. Zunächst musste sie auf den Sommer dieses Jahres verschoben werden, dann aufs Jahresende. Doch auch daraus wird nun nichts. Momentan erinnert das Bad nur entfernt an das, was Fahl und seine Mitarbeiter geplant haben. "Der Eingangsbereich wird komplett neu gestaltet, so dass er barrierefrei ist und auch für Rollstuhlfahrer und ältere Menschen gut passiert werden kann", so Fahl. Auch der Umkleidebereich und die Sanitäranlagen wurden vollständig umgebaut. Fahl: "Die Wärmedämmung und die Lüftungs- und Wasseraufbereitungstechnik wurden ebenfalls auf den neusten Stand gebracht."

Neben den notwendigen Sanierungen wurde als Besonderheit ein Anbau errichtet, in dem künftig Kursus- und Sportangebote stattfinden sollen. "Die Kurse, wie zum Beispiel Wassergymnastik, sind sehr gefragt. Bisher war hierfür aber zu wenig Platz", sagt der Stadtwerkeleiter.

Zwar ist das neue Becken schon erkennbar, und auch die Umkleide- und Sanitärräume nehmen langsam Gestalt an. Doch es bedarf noch einiger Fantasie, um sich vorzustellen, dass dort, wo sich heute Baumaterial stapelt, in absehbarer Zeit Badegäste ihre Bahnen ziehen werden. Fahl und sein Team sind jedoch zuversichtlich. "Drinnen sieht es zwar noch wild aus, dort können wir aber schnell fertig werden", so Fahl. Seitens der Stadtwerke werde mit Hochdruck daran gearbeitet, das Hallenbad nun endlich wieder für Schulen, Vereine und private Nutzer zur Verfügung zu stellen. "Ich kann es kaum erwarten, bis das Bad endlich öffnet", sagt auch Betreiberin Marion Arpe.

Doch die Witterung macht Fahl Sorgen. "Die Nässe behindert unsere Arbeiten. Die Außenwände müssen gedämmt werden, außerdem müssen noch der neue Eingangsbereich und die gesamte Außenanlage fertig gestellt werden." Auch die geplante Außensauna ist noch nicht fertig. "Sie wird Platz für zehn bis zwölf Personen bieten", sagt Marion Arpe.

Diese Zusatzinvestitionen wurden damals, im November 2010, mit 15 Ja-Stimmen und zehn Nein-Stimmen auf der Stadtverordnetenversammlung beschlossen. Damit hatten die Parlamentarier den Startschuss für die Sanierung gegeben. Wilfried Janson von den Grünen hatte damals damit argumentiert, dass die Sauna einen Zuwachs von zehn Prozent bei den Besucherzahlen bringen könnte. "Ich kenne viele Leute, die nach Bad Schwartau in die Schwimmhalle fahren, weil es dort eine Sauna gibt", hatte er gesagt. Horst Möller, Fraktionschef der CDU, hatte dagegen für eine möglichst günstige Sanierung plädiert: "Je mehr wir in das Projekt reinstecken, desto mehr werden wir das Bad in Zukunft bezuschussen müssen."

Jürgen Fahl hofft nun auf einen milden Winter. "Je nach Witterung ist ein Abschluss der Bauarbeiten im April oder Mai kommenden Jahres realistisch", sagt er.