Eine Glosse von Karsten Jaeger

Ich bin keiner, der in das Wehklagen über vorweihnachtlichen Stress einstimmt. Präsente zum Fest besorge ich erst kurz vor Heiligabend, da sind die Geschäfte schön leer. So verschwende ich auch keinen Gedanken daran, dass mich Konsumrausch oder Hektik in Mitleidenschaft ziehen könnten, als ich zu einer Einkaufstour an der Hamburger Stadtgrenze aufbreche. Ich fahre mit dem Auto, so bleibt es meinen Mitmenschen erspart, im Laufe eines nervigen Tages in mein langes Gesicht zu blicken.

Ich habe mir zum Fest ein neues TV-Gerät gegönnt. Das ist der Anfang. Wie ich nach langen Gesprächen mit Kabel Deutschland erfahre, benötige ich ein bestimmtes Modul, um alle Digitalsender empfangen zu können. Also ab ins Fachgeschäft. Auf dem Weg dorthin bemerke ich, dass mein erst knapp ein Jahr altes Handy den Geist aufgibt - Akku wohl kaputt. Na gut, dann frage ich gleich mal beim Hersteller nach, ein Shop liegt auf dem Weg. Ich stehe vor der Tür und rüttle vergeblich - wegen Krankheit geschlossen. Ist es denn wahr? Kabel Deutschland wollte anrufen und nach der Identifikationsnummer des Moduls fragen, ohne die die Digitalfreischaltung nicht erfolgt. Handy aus, dann bin ich eben nicht erreichbar.

Der restliche Einkauf geht einigermaßen glatt, und - ich glaube es nicht - plötzlich geht mein Handy auch wieder an. Ein Wunder zum Fest? Wohl eher ein letzter Seufzer, dann ist auf dem Display alles dunkel. Da kann ich nur sagen: Gute Nacht.