Der Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbandes geht in den Ruhestand

Reinbek. Es war Reinbeks Bürgermeister Axel Bärendorf, der mit einem Zitat frei nach dem ehemaligen Ministerpräsidenten Peter Harry Carstensen die rund 150 Gäste im Reinbeker Schloss zu einem zustimmenden Nicken veranlasste. "Sie glauben ja gar nicht, wie viel Lob ein Mensch ertragen kann, ohne an seiner Seele Schaden zu nehmen." In der Tat: Davon gab es reichlich für Axel Stehr, der am Dienstag nach 33 Jahren im Verband der Südholsteinischen Wirtschaft (VSW) und nach rund zehn Jahren als dessen Hauptgeschäftsführer in den Ruhestand verabschiedet wurde.

Zum Beispiel von Michael Voigt, Chef der Hermann Laue Gewürzwerke Ahrensburg und Vorsitzender des VSW: "Sie, lieber Herr Stehr, hatten ihr Ohr immer an den Sorgen und Nöten der Mitgliedsunternehmen, aber auch der beteiligten Kommunen." Voigt lobte zudem, wie danach noch so manch weiterer Redner, das ausgleichende Wesen des Juristen. "Sie haben mit großer Kreativität und Ideenreichtum für viele gute Kompromisse gesorgt."

Das bestätigte auch Dieter Sibbers, Direktor des Arbeitsgerichts Lübeck, der mit zahlreichen Richterkollegen erschienen war. "Axel Stehr hat immer auch die Interessen der Gegenseite erkannt und akzeptiert." Einen humorvollen Wunsch richtete der ehemalige VSW-Vorsitzende Johannes Ströh an den scheidenden Hauptgeschäftsführer. "Bitte werden Sie kein Rentner."

Nachfolgerin Axel Stehrs, der künftig viel mit Ehefrau Urte reisen und Golf spielen lernen will, wird die Rechtsanwältin Nicole Marquardsen, die seit 1998 für den VSW tätig ist. Der Verband vertritt die Interessen von derzeit 328 Mitgliedsunternehmen mit mehr als 30.000 Beschäftigten.