Mit Flugblättern fordern sie Bürger auf, alte Elektrogeräte an den Straßenrand zu stellen

Bad Oldesloe. Die Kreisverwaltung warnt vor illegalen Schrottsammlern, die derzeit wieder verstärkt Handzettel in die Briefkästen werfen oder in Körben geklebt vor die Haustür stellen. "Altschuh- und Altkleidersammlung" oder "Achtung, kostenlose Altmetall- und Schrottsammlung" steht mit großen Lettern auf den Zetteln. Doch Vorsicht. Nicht nur die Sammler machen sich mit solchen Aktionen strafbar, sondern auch die Menschen, die ihnen etwas geben. Laut Abfallentsorgungsbehörde begehen beide eine Ordnungswidrigkeit. Der Schrottsammler muss mit einem Bußgeld von bis zu 10.000 Euro, der Geber mit einer Strafe zwischen zehn und 500 Euro rechen.

Laut Gesetz müssen alle Abfälle beim öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger (ÖRE) abgegeben werden, also dem Kreis Stormarn. Dieser arbeitet mit der Abfallwirtschaft Südholstein, kurz AWSH, zusammen, die den Rest- und Biomüll abholt und Altkleider oder Metallschrott auf Recyclinghöfen kostenlos annimmt. Hintergrund dieses Abkommens sei, dass mit den Erlösen aus der Verwertung von Metallschrott die Abfallgebührten für die Bürger niedrig gehalten werden sollen.

Alle Altkleider- oder Schuhsammlungen-Aktionen, die nicht von der AWSH organisiert werden, müssen zuvor beim Landesamt für Landwirtschaft und ländliche Räume angemeldet und dort genehmigt werden. "Es werden lediglich Sammlungen genehmigt, die einen humanitären Hintergrund haben", sagt ein Mitarbeiter des Kreises.

Mit dieser Regulierung soll verhindert werden, dass elektronische Geräte in Wäldern oder auf Feldwegen abgestellt werden. "Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Schrottsammler herumfahren und alles einsammeln,. was sie bekommen können. Anschließend schrauben sie im Wald wertvolle Teile ab, lassen den Rest liegen", so ein Mitarbeiter der Abfallentsorgungsbehörde.

Für einige Stormarner sei es zudem praktisch, wenn der Müll vor der Haustür abgeholt werde. So hat sich in der Vergangenheit eine Frau auf einen Deal mit einem Schrottsammler eingelassen, der ihren alten Öltank mitgenommen hat. Die Frau sparte sich somit das Geld für die Reinigung des Tanks, der sauber hätte kostenlos beim Recyclinghof abgegeben werden können.

Ferner weist die Behörde darauf hin, dass sperrige Möbelstücke oder schwere Elektrogeräte, von den Mitarbeitern der AWSH kostenlos abgeholt werden. Dafür müssen die Bürger mit den Mitarbeitern einen Termin vereinbaren.