Standesamt-Kooperation wird doch fortgesetzt: Nächstes Jahr fünf zusätzliche Trautermine

Glinde/Reinbek. Ist die Ehe zwischen den Nachbargemeinden Reinbek und Glinde gerettet? Beide Kommunen waren Anfang 2012 eine Standesamt-Kooperation eingegangen. Doch nach nicht einmal einem Jahr kriselte es. In Glinde häuften sich Klagen, dass zu wenig Trautermine angeboten werden. Die Stadt drohte deshalb mit der Standesamt-Scheidung.

Jetzt kommt Reinbek seinem Partner entgegen und gibt fünf Hochzeitstermine im Jahr an Glinde ab. Statt an fünf Freitagen sollen im Glinder Gutshaus nächstes Jahr an zehn Freitagen Paare getraut werden. Ob die Verdoppelung Glinder Paare dazu animieren wird, in ihrer Gemeinde zu heiraten, ist indes fraglich. Denn dieses Jahr gaben sich an den fünf Terminen im Ort nur sechs Paare das Jawort. 30 Trauungen wären möglich gewesen.

Die CDU hatte beantragt, die Kooperation aufzukündigen. Sie begründete den Vorstoß damit, dass es zwischen März und August nicht möglich war, in Glinde zu heiraten. 49 Paare aus der Gemeinde hätten deswegen auf das Schloss oder das Rathaus in Reinbek ausweichen müssen. Der CDU-Gemeindevertreter Bernd Hengst beklagte zudem: "Die Reinbeker wollen ihr Schloss mit unseren Hochzeitspaaren füllen." Denn für die Trauung dort zahlen Paare 285 Euro extra. Im Preis sind die Gebühren und die Miete enthalten. In Glinder Gutshaus kostet die Eheschließung 235 Euro.

"Die CDU möchte das Heiraten in Glinde flexibler machen", sagt Bürgermeister Rainhard Zug. Laut Statistik werden zwei Drittel aller Ehen in den Monaten Mai bis September geschlossen. Künftig kann Glinde auch Freitagstermine in der Hauptsaison anbieten.

Bürgermeister Rainhard Zug versichert zudem, dass der Streit zwischen den Partnern keinen finanziellen Hintergrund gehabt habe. Das Geld war allerdings ein wichtiger Grund, die Standesämter zusammenzulegen. Glinde konnte dieses Jahr rund 20.000 Euro sparen. Für den Bürgermeister ein Grund, diese Ehe zu pflegen.