Bei der Wahl zur Miss Hamburg 2013 stehen die Freundinnen Jana Untiedt und Jule Walkowiak „durch Zufall” im Finale.

Bargteheide. Jana Untiedt und Jule Walkowiak: Die beiden jungen Frauen sind seit der siebten Klasse befreundet - aber an diesem Sonnabend treten sie gegeneinander an. Schließlich kann nur eine Miss Hamburg 2013 werden. "Ist aber kein Problem, wir gönnen uns gegenseitig den Titel", sagt Jana. Sie ist sich sicher, dass ihre Freundschaft durch die Wahl nicht gefährdet wird. Kein Zickenkrieg wie in so manchen TV-Castingshows. Außerdem gibt es noch 18 weitere Finalistinnen, die 2013 gerne die Hansestadt repräsentieren würden.

Doch wie wird man eigentlich Kandidatin für eine Miss-Wahl? "Durch Zufall", erzählt Jule und lacht. Die beiden 17-jährigen Schülerinnen des Kopernikus-Gymnasiums Bargteheide absolvierten im Oktober Schulpraktika in Hamburg. Jule in einem Drogeriefachgeschäft, einem Partner der Miss-Wahl. In jener Zeit gab es eine Werbeveranstaltung für die Wahl im Geschäft. "Als Jana mich in der Mittagspause besucht hat, hat uns eine Kollegin vorgeschlagen", erinnert sich Jule. Und tatsächlich bekamen beide Frauen einen Anmeldebogen ausgehändigt. "Die Nachricht, dass wir im Finale sind, kam dann per SMS", sagt Jana.

Sie ist genauso wie ihre Freundin etwas nervös vor dem großen Abend: Beide haben keinerlei Modelerfahrung. Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen haben sie sich gegen mehrere Hundert andere junge Frauen mit Wunsch Schönheitskönigin zu werden durchgesetzt, denn das Duo ist jung, frisch und selbstbewusst. Und bietet mit einer Körpergröße von 1,70 Meter (Jana) sowie 1,76 Meter (Jule) durchaus Model-figuren.

"Wir können Hamburg am Besten präsentieren, weil wir das junge und weltoffene Temperament der Hansestadt wiedergeben können", beschreibt Jule die Motivation für ihre Kandidatur. Letztendlich soll die Sache auch Spaß machen. Und den hatten die beiden jungen Frauen in den vergangenen Wochen zur Genüge. Laufstegtraining, Sponsorenbesuche, zwei Fotoshootings und nicht zu vergessen die Präsentation bei einem Fußballspiel des Hamburger SV im heimischen Stadion. "Leider durften wir mit unseren High Heels nicht auf das Grün, hat aber trotzdem Spaß gemacht", sagt Jana.

Trotzdem geht der Alltag für die Bargteheiderinnen weiter. Ihre Lehrer haben sich zwar für die Zwei gefreut, aber Extra-Würste gibt es nicht für die Gymnasiastinnen. Sollte aber eine der beiden diesen Sonnabend die Krone erringen, dann wird 2013 ein anstrengendes Jahr: Vorbereiten aufs Abitur 2014 und Hamburg auf verschiedenen Veranstaltungen präsentieren. So war Viviana Beltrán Velez, die noch amtierende Miss Hamburg, als Ehrengast bei der Premiere des Musicals "Rocky" und saß am Boxring bei einem Klitschko-Kampf.

Doch bis es soweit ist, ist es noch ein langer Weg im Hotel Radisson Blue am Dammtor. Dort steht nach der Begrüßung die erste Herausforderung auf dem Programm: die Präsentation in Freizeitkleidung. Zwei weitere Durchgänge mit Bademode und Abendkleidung folgen. Doch nicht nur das Aussehen ist entscheidend. Die neue Botschafterin der Hansestadt muss auch über ein gutes Allgemeinwissen verfügen und natürlich Hamburg in- und auswendig kennen. "Klar sind unsere Familien dabei, um uns zu unterstützen", sagt Jana. Sie ist zwar etwas nervös, freut sich aber schon auf die Miss-Wahl. Sie wird begleitet von ihren Eltern und ihrer älteren Schwester Carina. Auch Jules Familie wird ihr im Publikum ganz fest die Daumen drücken.

Und danach? Auch da sind sich die beiden Freundinnen einig. " Ich glaube, es ist das Vernünftigste, erst mal eine gute, solide Ausbildung in der Tasche zu haben", sagt Jule. Deswegen wollen die beiden Schülerinnen nach dem Abitur erst mal ins Ausland und dann studieren. Aber vielleicht ändert sich an diesen Zukunftsplänen noch etwas, sollte eine der beiden Freundinnen zur neuen Miss Hamburg 2013 gekrönt werden.