Ordentliche Bürgermeisterin

5. Dezember: ",Gravierende Mängel' in Oststeinbek"

Seit 38 Jahren wohnen wir zufrieden und sehr gern in Oststeinbek. Wir haben miterlebt, wie zwei Dörfer kontinuierlich zusammen zu einer Gemeinde gewachsen sind. Die Verwaltung hatte zunächst einen ehrenamtlichen Bürgermeister, und die Infrastruktur hat sich mit den Anforderungen immer so angepasst, dass wir von einer gut funktionierenden Gemeinde mit geordneten Finanzen sprechen konnten. Leider bestehen immer noch einige Rivalitäten zwischen den beiden Ortsteilen.

Nun ist der Frieden gestört , und eine einzelne Person ist laut Meinung einiger Personen die alleinige Unruhestifterin! Erstmals ist in das Amt des Bürgermeisters eine ortsfremde Person, die auch noch dazu weiblich, jung, attraktiv und blond ist, gewählt worden - auch nach dem Willen sehr vieler alteingesessener Bürger. Sie gilt als versierte Verwaltungsfachfrau, somit eigentlich die optimalen Voraussetzungen für diese Aufgabe.

Aber es ging nicht gut, es wurde ein externes Gutachten erstellt, das umfangreiche Mängel in der jetzigen und früheren Verwaltung aufzeigte. Aber sachlich reichte das nicht zu einer Abmahnung oder gar fristlosen Kündigung. So ersann man eine Amtsenthebung durch die Bürger. Obwohl kaum einer den Arbeitsanfall kennt und nicht weiß, was nach Landes-, Bundes- oder Europarecht entschieden werden muss! Das musste letztendlich die Bürgermeisterin dem Gemeinderat vermitteln. Kaum einer kann wissen, wie oft die Gemeindevertreter dieses nicht berücksichtigt haben, um ein Gewohnheitsrecht (wir haben das doch schon immer so gemacht) durchzusetzen.

Man wirft der Bürgermeisterin eine "Kontrollwut" vor, ohne zu überlegen, dass sie lediglich die Fakten und Tatsachen und Gesetze akribisch beachtet. Ungemütlich, aber leider erforderlich und von den meisten Bürgern erwünscht: eine ordentlich gewissenhaft arbeitende Bürgermeisterin! Dabei ist es erforderlich, über jeden Vorgang informiert zu sein. Schließlich gibt es auch eine Sorgfaltspflicht dem Personal gegenüber, für eventuelle Fehler haftet immer die Leitung persönlich.

Warum ist man so schnell bei dem Thema Neuwahl, wenn es Probleme gibt, die es gemeinsam zu lösen gilt? Nur weil eine Person missliebig ist? Alle von den Bürgern gewählten Amtsträger sollten Eigeninteressen hinter Allgemeininteressen zurückstellen und dem Wohl der Gemeinschaft dienen. Eine Neuwahl ist nur teuer, und was wir dafür wieder bekommen, ist ungewiss.

Wir erwarten mehr gemeinsamen guten Willen. Und wenn die Erfahrungen der Älteren weitergegeben werden, und es nicht als Altersstarrsinn ausgelebt wird, könnte auch eine stete Erneuerung gelingen - mit jüngerem Personal. Man muss es nur wollen.

Anke + Wolfgang Homann, Oststeinbek

Note 6, setzen

In der freien Wirtschaft hätte Frau Denecke die Probezeit nicht überlebt. Jeder Betrieb muss darauf achten, dass er einen Gewinn einfährt. Da die Verwaltung ein Dienstleistungsunternehmen ist, wird sie an Ihrer Effizienz gemessen, wie gut sie die Politik der ebenfalls frei gewählten Gemeindevertreter umsetzt und wie groß die Zufriedenheit der Kunden (sprich Bürger) ist. Sämtliche Gemeindevertreter sind mit Deneckes Arbeit unzufrieden. 1800 Unterschriften innerhalb einer Woche von den Bürgern selbst, sprechen eine deutliche Sprache. In der Schule hieß das: "6, setzen." Was also hat Frau Denecke in ihrer eineinhalbjährigen Tätigkeit erreicht? Was hat Sie verbessert? Was hat Sie angeschoben? Wer sich dann noch über Gesetze hinwegsetzt, hat letztlich sowohl in der freien Wirtschaft als auch in einer Behörde nichts zu suchen.

Jochen Bloch, Oststeinbek

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