Bargteheide modernisiert Anlage im Volkspark in einem Bauabschnitt ab September 2013 für 3,6 Millionen Euro. Reparaturbedarf ist gewaltig

Bargteheide. Hier und da sind kleinere Unterhaltungsarbeiten erfolgt. Von Baggern für eine umfangreiche Sanierung ist im Bargteheider Freibad jedoch nichts zu sehen. Große Reparaturen wären nach dem Ende der Saison aber nötig. "Die Filtertechnik muss ausgetauscht werden. Die Becken sind undicht, und die Schwallbehälter sind defekt", sagt Detlef Müller, Leiter des Bürgerbüros im Bargteheider Rathaus.

Der Reparaturbedarf ist gewaltig, 3,6 Millionen Euro müssen investiert werden. Die Geduld der Badegäste wurde bereits in diesem Jahr auf eine harte Probe gestellt. Wegen eines Risses in der Bodenfalte im Nichtschwimmerbecken hatte sich der Start in die Saison um fünf Wochen verzögert. Deshalb sollte es in diesem Herbst unverzüglich mit der Sanierung losgehen. Aber daraus ist nichts geworden. Der Plan hat sich geändert.

"Die Arbeiten werden erst im nächsten September beginnen, also nach der Saison 2013", sagt Detlef Müller, "dann soll jedoch alles auf einen Schlag erledigt werden." Alles aus einem Guss zu machen spare Zeit und Kosten. Der technische Ablauf könne besser koordiniert, die Wartungs- und Absperrarbeiten minimiert werden.

Die Stadt folgt mit dieser Entscheidung der Empfehlung eines Fachbüros aus Wiesbaden. "Die Experten ausfindig zu machen, war äußerst schwierig", sagt Müller, "es gibt nur wenige Ingenieurbüros, die auf die komplizierte Schwimmbadtechnik spezialisiert sind." Die Folge: Die Sanierung verzögert sich um ein Jahr, soll dafür aber in einem Bauabschnitt erfolgen. Ursprünglich sollten die Arbeiten nicht nur schon in diesem Herbst beginnen. Auch mehrere Etappen waren geplant. So waren für dieses Jahr bereits 850 000 Euro im Haushalt bereitgestellt worden. Da jetzt alles auf einen Streich erledigt werden soll, wird im nächsten Jahr die gesamte Summe von 3,6 Millionen Euro fällig.

Es gab Zeiten, da ging Bargteheide noch von 300 000 Euro für das ganze Sanierungspaket aus. Der herbeigerufene Gutachter belehrte Politik und Verwaltung jedoch eines Besseren. Allein die Schwallbehälter, so seine Kalkulation, schlagen mit 600 000 bis 700 000 Euro zu Buche. Der Schock saß tief - ist nun aber auch schon rund zwei Jahre her. Und bis endlich etwas passiert, wird noch ein weiteres Jahr vergehen - eine mit Risiko behaftete Entscheidung.

Die Stadt ist sich dessen bewusst und steuert dagegen. "Wir wissen, dass der Betrieb störanfällig ist. Das hat diese Saison deutlich gezeigt", sagt Müller, "deswegen verstärken wir auch das Personal. Wir schreiben die Stelle eines Schwimmmeistergehilfen aus." Die Stelle soll auf ein Jahr befristet sein - für die heikle Übergangszeit bis zum Abschluss der Sanierungsarbeiten.

Die Badegäste müssen sich also weiter in Geduld üben. Allerdings sollen sie für den holprigen Saisonstart und die Unannehmlichkeiten in diesem Jahr mit einem Rabatt entschädigt werden: Wer eine Jahreskarte für 2012 gekauft hat und im nächsten Jahr wieder eine kaufen wird, bekommt einen Nachlass von zehn Prozent - egal, ob es sich um eine Karte für ein Kind, einen Erwachsenen oder eine Familie handelt. Die Gäste können darauf hoffen, dass in der übernächsten Saison das Bad im neuen Glanz erstrahlen wird.

"Sobald wir im nächsten September vorne die Türen zumachen, kommen hinten die Bagger aufs Gelände", sagt Müller. "Im Mai 2014", so der Leiter des Bürgerbüros, "soll möglichst alles fertig sein." Neben der technischen Aufrüstung werde auch ein Umbau erfolgen, um alle Bereiche des Freibads barrierefrei und damit behindertengerecht zu gestalten. Außerdem sollen sich die Kleinen künftig quietschvergnügt in die flachen Fluten stürzen können. Müller: "Die Ingenieurin hat empfohlen, das Kinderplanschbecken ganz und gar neu zu machen." Es soll auch eine Rutsche geben und ein Schiffchen, mit dem sich dann herrlich auf dem Bargteheider Freibadmeer herumschippern lässt. Mehrkosten erwartet Detlef Müller dadurch nicht.