Freiwillige gehen zu Jugend-Treffpunkten wie Discos oder Kneipen

Ahrensburg . Der Ahrensburger Verein Bürger für Sicherheit sucht weiter Freiwillige für sein Projekt Nacht-Raben. "Bislang haben sich 14 Bürger gemeldet", sagte Jürgen Martens, zweiter Vorsitzender des Vereins. Das Ziel seien rund 20 Freiwillige. Die Nacht-Raben sind ein Projekt der Arbeitsgruppe "Sicherheit für junge Menschen" des Netzwerks für Kriminalprävention. Der Verein ist dort Mitglied.

Die Nacht-Raben sollen mindestens zu dritt dort unterwegs sein, wo sich Jugendliche an den Wochenenden oder auch bei größeren Veranstaltungen während der Woche treffen. Sie sollen gelbe Jacken und Westen tragen und den Jugendlichen bei Problemen zur Seite stehen. "Die Nacht-Raben sind keine Hilfssheriffs der Polizei, sie halten sich zurück und bieten sich an als helfende Hand", beschreibt Jürgen Martens die Aufgaben. Die Idee kommt aus Skandinavien. Das Programm ist in Schweden, Norwegen und Dänemark verbreitet. In Deutschland sind Nacht-Raben seit 2005 erfolgreich in der Stadt Schleswig im Einsatz.

Initiatoren hoffen auf Unterstützung von Stadt und Politik

Die Freiwilligen sollten idealerweise zwischen 35 und 70 Jahre alt sein. Die Ausbildung umfasst acht Abende, unter anderem mit Erster Hilfe, Hinweisen von Polizisten und Jugendrichtern, Sexualkunde und dem Thema Sucht und Drogen. Bei den Touren gibt es selbst bestimmte Einsatzregeln. So rufen die Nacht-Raben die Polizei, wenn sie Straftaten beobachten, mischen sich aber nie selbst ein, etwa bei Prügeleien. Sie halten sich draußen auf und gehen nie in Diskotheken und Kneipen hinein. In ihren Rucksäcken sind Erste Hilfe-Utensilien.

Im Januar nächsten Jahres will die Arbeitsgruppe, der unter anderem die Polizei, der Kreis, Schulen und die Sozialdienste der Stadt Ahrensburg angehören, die Idee nochmals beraten und das weitere Vorgehen besprechen. "Wenn sich genug Freiwillige gefunden haben, soll ein Antrag an den Hauptausschuss gestellt werden, damit die Stadt das Projekt politisch unterstützt", sagt Jürgen Martens. Er hofft, dass die Kommune auch Geld für die Ausrüstung dazugibt.

Das Ordnungsamt der Stadt steht der Idee positiv gegenüber. "Wir unterstützen grundsätzlich das Projekt", sagt Meike Schaaf, die beim Ordnungsamt für Jugendschutz zuständig ist. Wer als Nacht-Rabe aktiv sein will, kann sich bei ihr unter der Telefonnummer 04102/77-174 oder per E-Mail an meike.schaaf@ahrensburg.de melden. Interessierte können sich aber auch an den Verein Bürger für Sicherheit unter der Rufnummer 04102/60 44 57 oder per E-Mail an bfs-ahrensburg@t-online.de wenden.