Sechs Jungen aus Reinbek und Glinde reisen nach Abu Dhabi - zu einer Weltmeisterschaft für Modellautos. Bei dem Erfolg half ihnen eine Schülergruppe aus Australien

Reinbek . Sechs Schüler aus Reinbek und Glinde haben bei einer Formel-1-Weltmeisterschaft für Modellautos in Abu Dhabi den vierten Platz erreicht. Die Jungen vom Sachsenwald-Gymnasium in Reinbek und vom Gymnasium Glinde hatten zuvor schon bei einem Vorentscheid in Deutschland den zweiten Platz geschafft und sich so für die Weltmeisterschaft der "Formel 1 in schools" qualifiziert. Der Erfolg in der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate war eine länderübergreifende Kooperation - die Elft- und Zwölfklässler aus Stormarn erreichten ihn zusammen mit Schülern aus Australien. Mit ihnen hatten sie sich zu dem Team "Rapid Motion" zusammengeschlossen. An dem Wettbewerb nahmen 33 Mannschaften teil, darunter neun sogenannte Kollaborationsteams.

Die Jungen hatten den Miniflitzer aus Holz in monatelanger Kleinarbeit entwickelt - dafür, dass er die 20 Meter lange Rennstrecke in möglichst kurzer Zeit zurücklegt. "Kleinigkeiten ändern hier alles!", sagt der 16-jährige Sebastian Witt. Der Schüler ist in seinem Team der Konstrukteur. Ein Millimeter weniger an der richtigen Stelle könne den Rennwagen um eine Zehntelsekunde schneller machen. Und genau das entscheide über Sieg oder Niederlage.

Bei der Konzeption des Modells müssen allerdings bestimmte Regeln eingehalten werden, wie beispielsweise das Mindestgewicht des Autos von 55 Gramm oder die maximale Länge von 210 Millimeter. Sind die Autos nicht regelkonform, werden Punkte von der Gesamtbewertung abgezogen.

Das Auto, mit dem "Rapid Motion" schließlich in den Wettbewerb startete, wog 54,05 Gramm und legte die 20 Meter in einer Zeit von 1,0678 Sekunden zurück. Angetrieben wurde das Holzauto von einer Gaspatrone.

Neben der Konstruktion des Rennautos hatte das Team noch andere Aufgaben. Bei diesem besonderen Formel-1-Wettbewerb kommt es nämlich nicht nur auf die Schnelligkeit des Autos an, sondern auch auf das Gesamtkonzept und die Präsentation des Autos und des Teams. So musste Rapid Motion für den dreitägigen Wettbewerb einen Stand gestalten, an dem sich das junge Rennteam präsentierte. Außerdem wurden für diesen Anlass professionelle Broschüren entworfen.

Als "Zitterpartie" erwies sich die Suche nach geeigneten Sponsoren für die Reise, wie Friedrich von Bülow sagt. Der Schüler ist der Finanzmanager des Teams. Lange Zeit sei nicht klar gewesen, ob die Reise finanziert werden könne, sagt er. Doch letztlich gelang es den Schülern, die notwendigen 20 000 Euro mithilfe von Sponsoren zusammen zu bekommen. Ein besonderer Lohn der Arbeit: Zeitgleich fand in Abu Dhabi auch der richtige Formel 1-Grand Prix statt, bei dem die Schüler nicht nur zuschauen durften, sondern sogar in eine der Boxen eingeladen wurden.

"Es ein voller Erfolg und ein unglaubliches Erlebnis", sagen die Schüler abschließend.