Bad Oldesloe . Wer Symptome wie gerötete und tränende Augen, Juckreiz, Lidschwellung und erhöhte Lichtempfindlichkeit bemerkt, der könnte an der sogenannten Augengrippe erkrankt sein, die sich seit Anfang dieses Jahres vermehrt in Schleswig-Holstein ausgebreitet hat. "Die infektiöse Entzündung wird durch Viren ausgelöst, die sehr widerstandsfähig sind und längere Zeit auch außerhalb des Körpers ansteckend bleiben", sagt Jörg Günther vom Kreisgesundheitsamt. Deshalb könne die Krankheit nicht einfach mit einem Medikament bekämpft werden. "Man kann die Beschwerden nur lindern", so Günther. Wer krank ist, sei oft über mehrere Wochen ansteckend, dadurch könne sich der Keim gut ausbreiten.

Im Vergleich zum Vorjahrszeitraum hat sich die Zahl der Krankheitsfälle mindestens verdoppelt. Die genaue Erfassung sei allerdings schwierig. "Wenn ein Patient die Symptome er Augengrippe aufweist, nimmt der Arzt nur selten einen Abstrich. Dieser ist sehr schmerzhaft und kostenaufwendig", sagt Günther. So seien in Stormarn zuletzt nur zehn Fälle offiziell gemeldet worden, doch rund 50 stimmten mit dem Krankheitsbild überein.

"Besondere Vorsicht ist zum Beispiel in Seniorenheimen und Kindertagesstätten geboten", so Günther. Zwei Einrichtungen in Stormarn seien schon betroffen gewesen. Das Gesundheitsamt rät, den Hand-Augen-Kontakt zu vermeiden, sich oft die Hände zu waschen und Desinfektionsmittel zu verwenden. Zudem wird empfohlen, eigene Handtücher zu benutzen.