Die Oststeinbeker Fraktionen scheuen aktives Vorgehen gegen Bürgermeisterin

Oststeinbek. Wie geht es weiter mit Oststeinbeks umstrittener Bürgermeisterin Martina Denecke? Darüber gibt es auch nach der Sitzung des Ältestenrats der Gemeindevertretung keine Klarheit. Allerdings sind sich offenbar alle Fraktionen darin einig, dass sie eine Abwahl nicht aktiv betreiben wollen. "Die Abwahl steht für uns nicht auf der Tagesordnung", sagt Hans-Joachim Vorbeck, der Vorsitzende der CDU-Fraktion. Sie ist mit zehn Mitgliedern die weitaus stärkste Fraktion in der 21-köpfigen Gemeindevertretung.

Bei den Überlegungen der Politiker spielen offenbar die Erfahrungen eine Rolle, die in der Nachbargemeinde Barsbüttel gemacht wurden. Dort hatten die Politiker 2004 ein Abwahlverfahren in Gang gesetzt - gegen den damaligen Bürgermeister Arno Kowalski. Doch die Bürger spielten nicht mit. Bei der Abstimmung im März 2005 entschieden sie sich mehrheitlich für Kowalskis Verbleib im Amt.

Eine solche Niederlage wollen sich die Oststeinbeker Fraktionen nicht einhandeln. Deshalb hoffen sie darauf, dass die Initiative zur Abwahl von den Bürgern selbst kommt - zum Beispiel mit Hilfe einer Unterschriftensammlung. Die Politiker wollen nun zunächst einmal öffentlich machen, warum sie mit Denecke unzufrieden sind. Dazu wird eine Sonderausgabe des Mitteilungsblatts "Oststeinbek aktuell" vorbereitet. Und dann steht die Veröffentlichung des Prüfberichts an, den die Kreisverwaltung angefertigt hat. Am 28. November soll im Internet nachzulesen sein, was den Experten bei der Überprüfung der von Denecke geleiteten Gemeindeverwaltung missfallen hat.