Bundeskanzler Helmut Kohl war gerade ein Jahr im Amt, ein Liter Diesel-Kraftstoff kostete 128 Pfennig, da machte sich die öffentlich-rechtliche Wohnungsbaukreditanstalt - später sollte aus ihr die private LEG werden - daran, ein Neubaugebiet in Ahrensburg zu entwerfen. Das war 1983. In diesem Jahr begann die Planung der Siedlung Erlenhof. Das sagt eigentlich (fast) alles über die Verhältnisse in dieser Schlaf-Stadt der besonderen Art. Es ist ein Armutszeugnis. Und zugleich ein Wunder, dass Investoren noch immer bei der Stange sind.

Die Verzögerungen und Rückzieher haben dazu geführt, dass sich die Verhandlungslage stetig verschlechtert und verkompliziert hat. Aus einem Investor der öffentlichen Hand ist ein knallhart verhandelnder, rein an wirtschaftlichen Gesichtspunkten orientierter Investor geworden. Aus einem wurden noch später zwei. Dafür sind jedoch nicht die Investoren verantwortlich, sondern die Zauderer und stillen Verhinderer in Reihen der Ahrensburger Politik. Anstatt getroffene Entscheidungen zu akzeptieren und nach Kompromissen zu suchen, geht es ihnen nach dem positiven Grundsatzbeschluss weiter darum, das Projekt zu torpedieren.

Die Entwicklung ist umso trauriger, wenn man bedenkt, dass Ahrensburg dringend auf bezahlbaren Wohnraum für junge Familien und Studenten angewiesen wäre. Die ziehen derzeit nach Bargteheide. Wie schnell Stadtentwicklung gehen kann, zeigt sich an den Siedlungen an den Fischteichen oder an der Kornmühle.