Reinbek. Jedem Menschen helfen - diesem Anspruch würde Brigitte Kammin gern so schnell wie möglich wieder nachkommen. Doch momentan sind ihr die Hände gebunden. Die ehrenamtliche Mitarbeiterin des DRK Reinbek betreut normalerweise mit 13 weiteren Rotkreuzlern die Kleiderkammer Reinbek in der Hermann-Körner-Straße. Doch diese ist seit dem 20. Oktober 2012 geschlossen.

Der Grund: bauliche Mängel. Ein Wasserschaden an den Dächern der beiden Wohncontainer hat dafür gesorgt, dass die beiden Container wegen Schäden nicht mehr genutzt werden können, erklärte Reinbeks Bauamtsleiter Sven Noetzel in der Sitzung des Sozial- und Schulausschusses am Dienstag. Deswegen musste die Ausgabestelle im Oktober 2012 die Arbeit einstellen. Die Lösung: Die alten Räumlichkeiten werden abgerissen. Neue Container sollen kommen und etwa 50 Meter entfernt von der Hermann-Körner-Straße auf einem städtischen Grünstreifen ihren Platz finden. Eine schnelle und einfache Lösung. Vor allem, da bereits eine Summe von 31 000 Euro für die Dachreparaturen in der Haushaltsplanung 2013 beschlossen worden war. Bleibt die Frage, warum die Kleiderkammer noch immer geschlossen ist.

Von der Stadtversammlung ging die Vorlage zurück in den Sozialausschuss. In der Sitzung wurde dann beschlossen, die 31 000 Euro für die Anschaffung neuer Container bereitzustellen. Die endgültige Entscheidung wird aber erst in der Stadtverordnetenversammlung am 13. Dezember 2012 gefällt. "Ein Umweg, der für uns nicht erforderlich war", erklärt ein doch letztendlich zufriedener Klaus-Peter Puls. Der Vorstandsvorsitzende des DRK Reinbek hat, genau wie Brigitte Kammin, den Kalender genau im Auge. Der Winter naht und erfahrungsgemäß steigt dann die Nachfrage nach warmer Winterkleidung. Letztes Jahr kamen nach Frau Kammins Einschätzung in den Monaten November und Dezember jeden Montag etwa 70 Leute zur Kleiderausgabe. Insgesamt wurden 2011 etwa 3400 hilfsbedürftigen Menschen mit Kleidung und Sachspenden weitergeholfen.