Eine Glosse von Matthias Popien

Fesselnd ist es, dieses Nesseltier. Es heißt Hydra - obwohl es nicht einmal einen Kopf hat. Berühmt wird es nun, weil es das "Methusalem-Gen" in sich trägt. Das behaupten jedenfalls Forscher des Universitäts-Klinikums Kiel, die sich mit Hydra beschäftigt haben. Und mit der Entdeckung dieses Gens, sagen sie, hätten sich nun auch für die Menschen die Chancen auf ein langes Leben erhöht.

Aber wollen wir so leben wie Hydra? Schauen wir einmal nach. "Statt beschädigte Zellen zu reparieren, werden sie ständig ersetzt", lesen wir bei Wikipedia über dieses Nesseltier. Ökologisch ist das natürlich nicht. Hydra spricht dem Recyclinggedanken Hohn. Stattdessen setzt der Süßwasserpolyp auf hemmungslosen Konsum.

Zweiter Punkt: "Polypen wandern etwa zwei Zentimeter am Tag", schreibt Wikipedia. Kann man das wirklich wandern nennen? Wäre Hape Kerkeling bei seinem Trip auf dem Jakobswanderweg von einem Polypen begleitet worden, wäre er nie ans Ziel gekommen.

Dritter Punkt: "Hydra weist lediglich ein Nervennetz auf, es hat kein Koordinierungszentrum wie etwa ein Gehirn." Mit anderen Worten: Das Nesseltier hat nicht nur keinen Kopf, es ist auch nichts drin.

Fassen wir zusammen: Hydra kommt kaum voran, verdreckt die Umwelt und ist strohdumm. Liebe Forscher, seid ihr schon mal auf die Idee gekommen, dass das ewige Leben dieses Nesseltiers eine direkte Folge seiner fehlenden Intelligenz ist?