Polizei sperrt Straße An der Doppeleiche für knapp zwei Stunden. Verlauf der Leitung war unklar

Ahrensburg. Irene Ahlemann steht auf ihrem Balkon an der Straße Am Rauchhause in Ahrensburg und macht sich Sorgen. "Ich habe Angst, dass unsere alte Räucherkate bald umfällt", sagt sie und blickt auf die Baustelle direkt neben dem historischen Gebäude auf der anderen Straßenseite. Und ihre Befürchtungen wurden gestern Morgen noch verstärkt. Denn bei Erdarbeiten haben Bauarbeiter eine Gasleitung beschädigt. "Es hat fürchterlich gestunken", sagt die 70-Jährige, die mit ihrem Mann eine Kfz-Werkstatt an der Straße führt. Um 8 Uhr trat Gas aus dem Leck. Während des Berufsverkehrs musste die Straße An der Doppeleiche gesperrt werden.

Die Freiwillige Feuerwehr Ahrensburg rückte mit zwei Löschfahrzeugen an. Verletzt wurde bei dem Einsatz niemand. Nach Angaben der Gasversorgung Ahrensburg GmbH (GAG) waren zwei Haushalte kurzzeitig ohne Gasversorgung. Zwar kam es während des Einsatzes zu einem Stau in der Innenstadt, doch sei ein "Verkehrschaos" ausgeblieben, so Fabian Dorow vom Ahrensburger Ordnungsamt. Er schätzt die Kosten für den Einsatz auf 4000 bis 5000 Euro. "Wir prüfen nun, wer für die Panne verantwortlich ist. Der wird dann Post von uns bekommen." Bauherr Dennis Augustin weist die Schuld von sich. Er sagt: "Wir haben die Leitung am Rand erwischt. Sie lag, wenn auch knapp, auf unserem privaten Grundsstück. Dort hat sie eigentlich nichts zu suchen."

Kabelpläne des Versorgers, in diesem Fall der GAG, hätten ihm vorgelegen. "Doch auf dem eigenen Grund macht man normalerweise keine Suchbohrungen mehr", sagt Augustin. Er vermute, dass es nun zu einem Rechtsstreit darüber kommen werde, wer für den Schaden aufkommen muss. "In den ersten Gesprächen habe ich kein Einsehen dafür erkennen können, dass die Leitung dort nicht hingehört", sagt der Ahrensburger Ingenieur.

Horst Kienel, Geschäftsführer der GAG, sagt: "Wir mussten die Leitung auf einer Länge von 30 Metern erneuern und haben sie zugleich ein Stück vom Baugrundstück wegverlegt." Die Arbeiten sollten gestern bis 15 Uhr beendet sein. Noch müsse jedoch geprüft werden, wer für den Vorfall haftbar zu machen sei, so der Geschäftsführer.