Mütter und Väter sollten immer mit ihrem Nachwuchs im Gespräch bleiben. Experte Hinnerk Frahm hat Tipps parat

1. Wenn Ihr Kind noch keinen Alkohol probiert hat, jedoch Interesse zeigt oder neugierige Fragen stellt, antworten Sie darauf dem Alter angemessen. Idealerweise sollten Kinder vor ihrem 16. Geburtstag keinen Alkohol trinken. Wenn doch, dann aber nur kleine Schlucke und zu besonderen Situationen.

2. Sprechen Sie mit Ihrem Kind in nicht dramatisierender Form über die kurz- und langfristigen Risiken des Alkoholkonsums wie Unfälle, Erbrechen, die Gefahr von sexuellem Missbrauch.

3. Es gibt Situationen, in denen sich Alkoholkonsum verbietet: Schule, Straßenverkehr, Sport, Schwangerschaft.

4. Treffen Sie mit Ihrem Kind bis zu einem Alter von 15 Jahren eine klare Abmachung, dass Partys und Feste zu Hause alkoholfrei sind.

5. Helfen Sie Ihrem Kind bei der Organisation eines sicheren Heimwegs von Partys. Erklären Sie Ihrem Kind, dass es keinesfalls mit jemandem mitfährt, der Alkohol getrunken hat. Kommen Sie notfalls auch nachts noch mal aus dem Bett und holen Sie Ihr Kind selbst mit dem Auto ab.

6. Wenn Ihr Kind alkoholisiert nach Hause kommt, sprechen Sie mit Ihrem Kind in Ruhe darüber. Warten Sie mit dem Gespräch bis zum nächsten Tag. Stellen sie offene Fragen, um ins Gespräch zu kommen, und vermeiden Sie Ja-Nein-Fragen.

7. Achten Sie darauf, wie in Vereinen und Sportklubs, die Ihr Kind besucht, mit Alkohol umgegangen wird. "Ich habe schon erlebt, dass ein Jugendtrainer mit Zigarette und Bierflasche am Spielfeldrand stand", sagt Hinnerk Frahm. In solchen Fällen sollten die Eltern auch nicht davor zurückschrecken, mit dem Vereinsvorsitzenden über das Verhalten des Trainers zu sprechen.

8. Bleiben Sie im Gespräch mit Ihrem Kind, auch über die Motive seines Alkoholkonsums.

9. Wenn Sie feststellen, dass Ihrem Kind der verantwortungsvolle Umgang mit Alkohol schwer fällt, treffen Sie gemeinsam mit ihm Vereinbarungen zum Umgang mit Alkohol. Legen Sie auch Konsequenzen fest, die erfolgen, wenn Ihr Kind die Regeln verletzt, zum Beispiel 14 Tage keine Partys.

10. Wenn Sie Fragen haben, holen Sie sich Hilfe, zum Beispiel bei den Schulsozialarbeitern oder den Beratungsstellen im Kreis.