Sammelt ihr gern Blätter? Dann haltet im Herbst mal Ausschau nach herabgefallenen Eichenblättern. Auf so mancher Blattunterseite werdet ihr ein oder zwei runde, etwa zwei Zentimeter große, hellbraune bis grünschwarze Gebilde entdecken. Das sind Gallen. So nennt man die Kinderwiegen der Eichengallwespenlarven.

Ist die Gallwespe bereits geschlüpft, dann hat die Kugel ein Loch. Diese leeren Gallwespen-Kinderstuben könnt ihr sammeln und daraus echte Tinte machen. So wie es schon die alten Ägypter getan haben, um damit zu schreiben.

Und so funktioniert es: Gebt die Gallen in ein Glas und legt einen Eisennagel dazu. Galle und Nagel bedeckt ihr mit Wasser und lasst das Gebräu anschließend an einem sicheren Ort stehen. Gut geeignet ist zum Beispiel ein Hobbykeller oder eine Garage. Nach ein paar Wochen ist das Wasser grau. Das ist dann die sogenannte Eisengallus-Tinte. Richtig dunkel und haltbar wird die Tinte, wenn eure Eltern die Flüssigkeit einkochen.

Nehmt dann ein Glas mit Schraubdeckel und füllt die Tinte hinein. Im Schreibwarengeschäft gibt es Schreibfedern, die ihr in euer Tintenfass tunken könnt, um damit dann schöne Karten zu gestalten oder einen Brief zu schreiben. An die Oma zum Beispiel, die freut sich bestimmt.