Das Land zahlt nicht für Umbau. Politiker entscheiden sich daher gegen einen Kreisverkehr

Bargteheide. Nachdem das Gutachten auf den Tisch gelegt worden war, hatte es sich bereits angedeutet. Nun ist es beschlossene Sache: Der Bargteheider Buckel bleibt. Die Mitglieder des Ausschusses für Stadtplanung, Grünordnung und Verkehr folgten mit großer Mehrheit der Beschlussvorlage der Verwaltung. Darin heißt es: Nach Abwägung der durch das Gutachten aufgeführten Argumente und der eindeutigen Stellungnahme des Landesbetriebs Verkehr Schleswig-Holstein findet ein Umbau des Knotenpunktes L225/L89 in einen Kreisverkehrsplatz nicht mehr statt. Mit zehn Ja-Stimmen fiel das Votum für die Vorlage eindeutig aus, nur die beiden Vertreter der Wählergemeinschaft (WfB) sagten Nein.

So wird sich der umstrittene 1,40-Meter-Hügel, der beim Bau des ersten Abschnitts der Westumgehung an der Einmündung in die Alte Landstraße entstanden ist, auch weiterhin vor den Autofahrern auftun. Die in der Beschlussvorlage erwähnte Stellungnahme des Landes spielt dabei die entscheidende Rolle. Denn die dahinter stehende Botschaft lässt sich so zusammenfassen: Das Gutachten attestiere, dass beim Bau der Kreuzung die korrekten Regeln angewandt worden seien. Für einen aufwendigen Umbau gebe es daher keinen Grund und damit auch kein Geld. "Und wenn das Land kein Geld gibt, ist das der Todesstoß", sagt Eckehard Knoll, Sprecher der Anti-Buckel-Initiative (ABI).

Monatlang hatte er sich mit seinen Mitstreitern dafür eingesetzt, dass die Kreuzung in einen Kreisverkehr umgebaut wird. Daraus wird nun nichts. Auch seine Stellungnahme, die er im Stadtplanungsausschuss vortragen durfte, änderte nichts. "Das ist bitter für uns", sagt der ehemalige Hamburger Baudirektor, der in Ahrensburg wohnt. Er fügt hinzu: "Wir haben gekämpft und verloren. Aber wer gar nicht erst anfängt zu kämpfen, kann auch nicht gewinnen."

Das Scheitern bedeute jedoch nicht, dass er sich in der Sache geirrt habe. "Ich bleibe dabei", sagt Knoll, "es sind die falschen Vorschriften angewandt worden." Außerdem sei die Variante eines Kreisels nicht mit der notwendigen Planungstiefe untersucht worden. Und die zugrunde gelegten Verkehrsprognosewerte seien zu hoch. Bei geringeren Kfz-Belastungen könne auch ein kleinerer, einstreifiger Kreisverkehr leistungsfähig genug sein. Der wäre deutlich kostengünstiger als der vom Gutachter ins Gespräch gebrachte zweispurige Turbo-Kreisel. Knolls Fazit: "Für den Bargteheider Buckel haben sich die verantwortlichen Verkehrsplaner die goldene Zitrone verdient."

Etwas Geld will das Land aber doch ausgeben. Das hat Christian Hoffmann von der zuständigen Lübecker Niederlassung des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr im Ausschuss angekündigt. So sollen Unebenheiten in der Fahrbahn geglättet werden. "Es handelt sich um mehrere Dellen in der Fahrbahn des Buckels ", erläutert Bargteheides Bauamtsleiter Jürgen Engfer, "wenn man da rüberfährt, ruckelt es. Und es entsteht ein bisschen der Eindruck, als würde das Auto abheben."

Für den enttäuschten Eckehard Knoll und die Mitglieder der Bürgerinitiative sind das lediglich kosmetische Korrekturen. Eckehard Knoll: "Das bringt nichts."