Zahl der Aussteller auf dem Infotag in Bargteheide hat sich seit der Premiere verdoppelt. Organisatoren erwarten in diesem Jahr rund 1200 Schüler

Bargteheide. Genau 52 Aussteller werden bei der Jobmesse am Donnerstag, 15. November, in Bargteheide mit einem Stand vertreten sein. "Es hätten locker auch 60 sein können. Wir werden von den Firmen regelrecht überrannt", sagt Gabriele Keßler vom Organisationsteam der Anne-Frank-Schule. Doch mehr Platz ist einfach nicht da.

Die Lehrerin ist Stufenleiterin der Klassen acht bis zehn. Und hauptsächlich an die Kinder und Jugendlichen dieser Altersgruppe richtet sich das Angebot. Es soll ihnen helfen, auf die Frage nach ihrer beruflichen Zukunft eine Antwort zu finden.

Es ist bereits die 14. Jobmesse, zu der die Gemeinschaftsschule einlädt. Im vergangenen Jahr kamen 800 Schüler vorbei, diesmal werden es rund 1200 sein. Die Messe wächst.

"1999 haben wir mit 27 Ausstellern begonnen. Jetzt müssen wir Firmen und Ausbildungsinstitutionen schon absagen", sagt Gabriele Keßler. Das große Interesse der Unternehmen zeige, dass sich die Situation gewandelt habe. Nicht die Schüler, sondern die Firmen seien zunehmend auf der Suche. "Der direkte Kontakt ist eben die beste Werbung für die Betriebe und der beste Weg, den richtigen Auszubildenden zu finden", sagt Holger Knoblauch von der Industrie und Handelskammer (IHK) zu Lübeck. 30 Prozent der Jugendlichen brechen ihre Ausbildung ab. Knoblauch: "Wir wollen das minieren." Jobmessen könnten dazu einen Beitrag leisten.

Das Angebot in Bargteheide liefert seit Jahren den Beweis. "Bei D+H Mechatronic in Ammersbek, bei Basler in Ahrensburg, bei Dräger in Lübeck und bei vielen anderen Firmen sind ehemalige Schüler mittlerweile Auszubildende", sagt Angelika Knies, Leiterin der Anne-Frank-Schule. Auch in den Filialen vom Hanse-Bäcker sehe man vertraute Gesichter. "Und an den Messeständen", ergänzt Gabriele Keßler, die Anfragen ehemaliger Schüler erhält, die nun als Auszubildende andere junge Leute für den Beruf werben wollen. Dass Lehrlinge die anderen Jugendlichen bei der Jobmesse über ihre Möglichkeiten informieren, sei eines der Erfolgsprinzipien. Holger Knoblauch: "Da wird auf Augenhöhe miteinander gesprochen. Das macht sehr viel aus."

Die Messe in Bargteheide ist in ihrer Größe landesweit nahezu einmalig. "Nur in Geesthacht gibt es seit zwei Jahren Vergleichbares", sagt Carola Oder, die Leiterin des Berufsinformationszentrums (BiZ) der Agentur für Arbeit in Bad Oldesloe. "Und die Kollegin aus Geesthacht hat sich bei uns in Bargteheide informiert", sagt Lehrerin Gabriele Kessler, die sich freut, dass der Gedanke weiter getragen wird.

Mit der Idee allein ist es nicht getan. Die Organisation ist aufwändig. "Nach der Messe kümmern wir uns kurz um Weihnachten, und dann geht es schon wieder los", sagt Christiane Hemming, Fachleiterin an der Anne-Frank-Schule für die Fächer Wirtschaft und Politik. Sie bereitet die Workshops vor, die seit vier Jahren das Angebot der Messe erweitern und sich an die Oberstufenschüler richten. "Wir haben diesmal 18 verschiedene Workshops vorbereitet", sagt Hemming.

So bietet die Bundesagentur für Arbeit das Lernatelier "Style your Future", bei dem Schülerinnen Tipps für die richtige Präsentation bei Vorstellungsgesprächen bekommen - inklusive Hinweise fürs Schminken. Die Fachhochschule Lübeck und Handwerksbetriebe informieren über duale Ausbildungswege. Und auch die Technische Universität Hamburg-Harburg ist vertreten. Hemming: "Wir kooperieren bei den Workshops mit dem Kopernikus-Gymnasium. Alle Angebote sind ausgebucht." Auch die Termine für die Führungen von Klassen sind alle vergeben.

Einzelbesucher - Schüler und Eltern - können jedoch jederzeit kommen. Die Messe auf in der Anne-Frank-Schule (Emil-Nolde-Straße 9) ist von 8 bis 16 Uhr geöffnet.