Bürgermeister Michael Sarach präsentiert Zwischenergebnis zu Kosten des Neubaugebiets. Verhandlungen mit Investoren sollen im November abgeschlossen sein

Ahrensburg. Wie teuer wird das geplante Neubaugebiet Erlenhof für die Stadt Ahrensburg? Wird es die Stadtkasse durch jährliche Mehrkosten belasten - oder ist im Gegenteil mit mehr Einnahmen zu rechnen, durch höhere Steuereinkünfte? Diese Frage beschäftigte die Ahrensburger Stadtverordneten in ihrer jüngsten Sitzung. Auf Antrag der Grünen-Fraktion sollte die Verwaltung die bisher bekannten Kosten und zu erwartenden Einnahmen detailliert aufführen.

Bürgermeister Michael Sarach legte ein Zwischenergebnis vor. Demnach hielten sich Einnahmen und Ausgaben in etwa die Waage. "Ich gehe im Moment davon aus, dass die Stadt zumindest nicht draufzahlen wird", sagte er nach der Sitzung.

Nach Angaben der Verwaltung muss die Stadt mit jährlichen Kosten in Höhe von etwa 540 000 Euro rechnen, wenn das Baugebiet realisiert wird. Geschätzte 117 000 Euro entfallen auf die Pflege der Grünflächen, die in dem Baugebiet an der Bundesstraße 75 geschaffen werden sollen. Weiterhin müsste die Stadt etwa 400 000 Euro an Betriebskosten für die Kita bezahlen, die das Wohngebiet bekommen soll. Rund 23 000 Euro entfallen auf zusätzliche Stromkosten. Diesen Ausgaben stehen erwartete Steuereinnahmen in Höhe von 565 000 Euro entgegen.

Anders sieht es bei den einmaligen Investitionen aus. Da müsste die Stadt zunächst einmal tief in die Tasche greifen: Besonders der Bau der Kita schlägt zu Buche: Nach dem derzeitigen Stand der Planungen würde sie rund 3,8 Millionen Euro kosten, auf die Stadt würden davon rund 2,4 Millionen entfallen. Dem stehen Einnahmen aus dem Verkauf der Grundstücke gegenüber, die der Stadt gehören. Die Verwaltung schätzt sie auf rund 630 000 Euro.

Wie Sarach betont, handelt es sich bei diesen Zahlen lediglich um ein Zwischenergebnis. Wichtige Punkte würden derzeit noch zwischen der Stadt und den Investoren verhandelt - etwa, welchen Anteil die Stadt tatsächlich an den Baukosten für die Kita tragen müsste. Die Stadt und die beiden Investoren - die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) und GfG Hoch-Tief-Bau - haben unterschiedliche Vorstellungen davon, wie groß eine Kita sein soll. Weiterhin geht es um Themen wie die Anbindung des Baugebietes an die B 75. "Wir rechnen mit einem Abschluss der Verhandlungen im November. Dann können wir den Stadtverordneten weitere Zahlen vorlegen", so Sarach.

Weitere Fragen nach Detailkosten ließ die Verwaltung mit Verweis auf die laufenden Verhandlungen unbeantwortet. Besonders von den Grünen gab es Kritik. Fraktionsmitglied Dirk Langbehn zum Bürgermeister: "Warum beantworten Sie die Fragen nicht? So beschließen wir irgendwann den Erlenhof und wissen gar nichts." Michael Sarach betonte, dass den Stadtverordneten ja ein Verhandlungsergebnis vorgelegt werde - sie blieben jederzeit Herr des Verfahrens.

Die Fraktionen nutzten die Sitzung noch einmal zu einer generellen Aussprache zu dem Projekt. Die SPD wiederholte, dass sie sich 700 Wohneinheiten statt der geplanten 360 gewünscht hätte. Die CDU verteidigte ihre Position - in einem Kompromiss zwischen den beiden großen Parteien war die Obergrenze vor zwei Jahren festgelegt worden. Nachdem der Bebauungsplan im Mai und Juni auslag, prüft die Verwaltung derzeit die Einwendungen. Sie sollen dem Bauausschuss in Kürze vorgelegt werden. Die Politik könnte in einem nächsten Schritt einen endgültigen Bebauungsplan beschließen.