Anlage aus Barsbüttel stellt Kontakt zu deutscher Polarforschungsstation her, die äußerst schwierig zu erreichen ist

Barsbüttel. Der 17 Jahre alten Saskia Reinmann ist etwas gelungen, was nicht viele andere Hobbyfunker schaffen. Sie hat von Barsbüttel aus ein kurzes Gespräch - einen sogenannten Sked - mit der deutschen Polarforschungsstation Neumayer III in der Antarktis geführt. Am andere Ende des Signals saß Lars Lehnert, der zum Überwinterungsteam gehört. Der Mann, der sich um die Bereiche IT, Funk und Elektronik kümmert, ist zurzeit einer der gefragtesten Amateurfunker weltweit, da es der Suche nach einer Nadel im Heuhaufen gleicht, seine Station zu erreichen.

In diesem Monat konnten sich Jugendgruppen für den außergewöhnlichen Funkkontakt beim Deutschen-Amateur-Radio-Club (DARC) bewerben. Saskia hatte Glück und wurde ausgewählt. Von der Station des Barsbüttelers Michael Selent gelang es ihr, die Antarktis zu erreichen. Nach kurzem Rauschen bekam sie eine Antwort. "Ich kann dich gut hören", tönte es aus den Lautsprechern. Es lagen etwa 14 000 Kilometer zwischen den Amateurfunkern.

"Das fasziniert mich so am Funken", sagt Saskia. Die Herausforderung sei, den Partner überhaupt erst ausfindig zu machen. Ihr Interesse fürs Hobbyfunken wurde durch Michael Selent geweckt, der eine eigene Amateurfunkstation besitzt. Er war es auch, der Saskia auf die Chance zum Kontakt mit die Antarktis aufmerksam gemacht hatte.

Seit einem halben Jahr lernt die Schülerin von Selents Station aus die Welt kennen. Sie hat bereits 95 Funkkontakte gezählt und alle Kontinente erreicht. "Dabei waren Kanada, Argentinien, Indonesien, Oman und jetzt auch die Antarktis", sagt Saskia. Den Hobbyfunkern geht es nicht um lange Konversationen, sondern darum, möglichste viele und weit entfernte Skeds zu führen. Nach einer halben Stunde war Saskias Gesprächszeit um - und die anderen Bewerber waren an der Reihe, ihr Glück zu versuchen.