Ahrensburger Bauausschuss will am 7. November weitere Ideen sammeln. Bürger kritisieren Projekt

Ahrensburg. Die Verwaltung der Stadt Ahrensburg schlägt vor, dass die Planer im Zuge der Vorentwurfsplanung für den Bau der S-4-Strecke zwischen Hamburg und Bad Oldesloe auch einen Haltepunkt an der Kreuzung Brauner Hirsch prüfen sollen. In der jüngsten Sitzung des Bau- und Planungsausschusses sagte Ulrich Kewersun vom Bauamt: "Es wäre mein Wunsch, dass nicht nur eine Haltestelle Ahrensburg-West geprüft wird, sondern eben auch am Braunen Hirschen."

Er befürchte, dass die Abstände zwischen den möglichen Haltepunkten Ahrensburg-West und Bahnhof zu dicht beieinander liegen könnten. "Da fährt der Zug kurz an und muss wenig später schon wieder abbremsen", so Kewersun. Zudem müssten die Anwohner der Siedlung Am Hagen sonst auch weiterhin erst in die entgegengesetzte Richtung nach Ahrensburg-Ost fahren, um mit der U-Bahn nach Hamburg zu kommen, sagte Kewersun nach der Sitzung.

"Das ist eine gute Idee", sagte Rafael Haase (SPD). Doch wandte er auch ein, dass der Abstand zwischen den Haltepunkten nicht immer ausschlaggebend sei. Haase: "Es muss ja auch Umsteigemöglichkeiten zwischen U- und S-Bahn geben. Und eine solche wäre Ahrensburg-West."

Haase, der die Sitzung leitete, ließ das Thema auf die Tagesordnung der kommenden Sitzung am Mittwoch, 7. November, setzen. "Wir werden dann 15 Minuten Zeit einplanen, um Ideen und Anregungen zu sammeln" so der Sozialdemokrat. Bürger rief er auf, ihre Anregungen zu dem nach bisherigen Schätzungen 350 Millionen Euro teuren Bahnprojekt zwischen Hamburg und Bad Oldesloe schriftlich bei der Verwaltung einreichen.

Kewersun wies darauf hin, dass jederzeit Vorschläge bei den Planern der Landesweiten Verkehrsservicegesellschaft (LVS) eingebracht werden könnten. "Die sind mitten in der Planung. Je eher man seine Vorstellungen äußert, desto eher findet man Gehör", so Fachdienstleiter Kewersun.

Während der Einwohnerfragestunde äußerten einige Bürger Vorbehalte gegen das Vorhaben. "Der Bau einer Autobahn für Güterzüge soll uns Bürgern als S 4 verkauft werden", kritisierte Georg Rutenbeck. Er fahre häufig mit der Bahn nach Hamburg. "Warum prüft man nicht auch eine Trassierung entlang der Autobahn", wollte er wissen.

Eckehard Knoll sagte: "Das S-4-Projekt muss man unabhängig vom Güterverkehr sehen. Doch wird im Zuge der Fehmarnbelt-Querung die Lärmbelastung durch die nachts fahrenden Güterzüge enorm steigen." Haase antwortete darauf, dass die S-4-Planung unabhängig sei vom Ausbau der Gütertrasse im Zuge der Fehmarnbelt-Querung, die nach 2020 eröffnet werden soll. Ein anderer Bürger kritisierte: "Ich habe den Eindruck, dass Kritiker solcher Vorhaben totgeschwiegen oder von der Deutschen Bahn eingelullt werden."

Am Donnerstag, 29. November, wird es eine Einwohnerversammlung zum Thema S-4-Vorentwurfsplanung in der Reithalle des Marstalls (Lübecker Straße 8) geben. Kewersun: "Dazu sind auch die Planer der LVS sowie Vertreter des zuständigen Architekturbüros eingeladen." Erstmals hatten die Planer den Vorentwurf in Ahrensburg während der Sitzung des Bauausschusses am 26. September vorgestellt.