Radfahrer fand die Leiche einer 68 Jahre alten suchtkranken Patientin im Sachsenwald

Reinbek/Lübeck. Ein 45 Jahre alter Mann aus Reinbek muss sich ab Donnerstag, 25. Oktober, vor dem Lübecker Landgericht verantworten. Ihm wird vorgeworfen, eine 68 Jahre alte Bekannte mit mehreren Messerstichen in den Oberkörper getötet zu haben.

Ein Radfahrer hatte die Leiche der Frau am 19. Mai dieses Jahres am Rande des Sachsenwaldes, in der Nähe von Aumühle, gefunden. Wie sich kurze Zeit später herausstellte, hatte die Frau in der sozialtherapeutischen Einrichtung "Fördern und Wohnen Sachsenwaldau" gelebt und sich dort wegen Alkoholsucht behandeln lassen. Dort hatte sie auch den mutmaßlichen Täter kennengelernt. Dass die 68-Jährige mit dem Reinbeker befreundet war, habe die Heimleitung gewusst, Probleme seien jedoch nicht bekannt gewesen.

Nach ersten Ermittlungen wurde der Mann unter dringendem Tatverdacht in seiner Wohnung in Reinbek festgenommen. Er sitzt seit dem 21. Mai in Untersuchungshaft. Zu den Vorwürfen schwieg der Angeklagte bei seinen ersten Vernehmungen durch die Polizei und den Haftrichter jedoch.

Für die Hauptverhandlung, zu der 18 Zeugen und zwei Sachverständige geladen sind, hat das Gericht sechs Verhandlungstage vorgesehen. Sollte der Angeklagte wegen Totschlags verurteilt werden, drohen ihm bis zu 15 Jahre Haft.