Immer mehr Senioren werden Opfer von Trickbetrügern

Ahrensburg. Das Ahrensburger Netzwerk "trotzAlter", ein Zusammenschluss von 28 Einrichtungen und Organisationen, die sich für Senioren engagieren, plant zum Thema Sicherheit im Alltag eine umfangreiche Vortragsreihe. Diese ist nicht nur für ältere Menschen geeignet. Am Donnerstag, 25. Oktober, um 18 Uhr werden Tino Sdunek, Polizeihauptmeister und Spezialist für das Gebiet Prävention der Polizeidirektion Ratzeburg, und Werner Segelken-Voigt, Vorsitzender des Vereins Bürger für Sicherheit, im Peter-Rantzau-Haus (Manfred-Samusch-Straße 9) Ratschläge gegen Trickbetrüger im Alltag geben. In den verschiedenen Vorträgen soll über deren typische Methoden informiert werden.

Immer mehr Senioren werden beispielsweise von Haushaltshilfen und Pflegedienstleistern getäuscht. "Aus der Vereinsamung vieler älterer Menschen entsteht ein Vertrauen, das es den Betrügern leicht macht", sagt Susanne Freese, Sprecherin des Netzwerks. "Sie sprechen Bedürftige oft direkt auf der Straße an." Viele Senioren freuten sich dann, dass sich überhaupt jemand für sie interessiere. "Dass diese Person sie um ihr Vermögen bringt, verdrängen sie oft." Es gehe teilweise sogar so weit, dass die Putzkraft oder die Fußpflegerin plötzlich als Erbin eingesetzt werde. Das Netzwerk will deshalb vermehrt auf Veranstaltungen für Senioren hinweisen. Damit soll ihnen geholfen werden, soziale Kontakte zu knüpfen.

Auch über Angebote am Telefon, bei der Partnersuche im Internet oder bei dem Verkauf von unwirksamen Nahrungsergänzungsmitteln werde abgezockt. Freese: "Die Verkäufer sind so professionell geschult, dass viele Menschen auf die extreme Freundlichkeit und die vermeintlich guten Angebote hereinfallen."

Im Vorfeld wurden in den 28 Einrichtungen des Netzwerks Fragebögen zum Thema Sicherheit verteilt, um zu erfahren, wo es noch Informationsbedarf gibt. "Dabei hat sich herausgestellt, dass viele ältere Menschen gar nicht wissen, wo sie sich über Prävention und Sicherheit schlau machen können", sagt Susanne Freese.

Dort will das Netzwerk nun ansetzen und die Wissenslücken schließen. "Wir wollen Mut machen, Hilfe bei den zuständigen Institutionen zu suchen, wenn man betrogen wurde", so die Netzwerksprecherin. Denn viele Betroffene schämten sich, wenn sie auf Trickbetrüger hereingefallen seien und scheuten sich, Hilfe zu suchen. Susanne Freese: "Sie haben Angst, dass ihr Problem nicht ernst genug genommen wird."