Reinbeks Bürgermeister schlägt eine Reduzierung um 0,75 statt 0,5 Prozentpunkte vor

Reinbek/Ahrensburg. Von einer Senkung der Kreisumlage würde die Stadt Ahrensburg am stärksten profitieren. Das geht aus einer Auflistung der Kreisverwaltung hervor. Derzeit läuft das Anhörungsverfahren, das einer Umlagenveränderung vorausgeht. Der Kreis schlägt eine Reduzierung um 0,5 Prozentpunkte ab 2013 vor. Für die Stadt Ahrensburg würde das bedeuten, dass sie im kommenden Jahr knapp 180 000 Euro mehr in der Kasse hätte. Bad Oldesloe könnte sich über rund 134 000 Euro freuen, Reinbek über 133 000 Euro.

Aber zu einem Anhörungsverfahren gehört auch, dass alle Stormarner Kommunen, die diese Umlage an den Kreis zahlen, eigene Vorstellungen äußern können. Reinbeks Bürgermeister Axel Bärendorf ist da durchaus der Ansicht, dass die Umlage etwas stärker sinken sollte, nämlich um 0,75 Prozentpunkte. In seiner Vorlage für den Reinbeker Finanzausschuss schreibt der Bürgermeister unter anderem, dass die Annahmen des Kreises über die zukünftige Entwicklung seiner Finanzen "jeweils zu pessimistisch" gewesen seien. So sei "die noch 2006 prognostizierte Schuldenentwicklung (Schuldenstand von über 64 Millionen Euro) nie eingetreten". Stattdessen werde nun für Ende diesen Jahres ein Schuldenstand von 20,829 Millionen Euro vorhergesagt. Den Sparkurs des Kreises findet Bärendorf richtig. Aber: "Er hat bei den kreisangehörigen Kommunen zum Teil Kreditaufnahmen mit provoziert".

Hinzu komme, dass der Kreis nun erstmals Schulkostenbeiträge für die Woldenhornschule erheben wolle. Reinbek müsste dann 96 000 Euro an Stormarn zahlen. Bei einer Senkung der Umlage um 0,5 Punkte blieben von den 133 000 Euro also nur 37 000 Euro übrig. Der Reinbeker Bürgermeister geht außerdem davon aus, dass mittlerweile neue Finanzzahlen vorliegen, wonach die Situation des Kreises noch besser ist als bisher bekannt. Deshalb könnte die Umlage um 0,75 Punkte gesenkt werden. Denkbar wäre laut Bärendorf auch, bei 0,5 Punkten zu bleiben, aber die Schulkostenbeiträge nicht in der geplanten Höhe zu erheben, sondern nur in reduzierter Form.

In Ahrensburg sieht man die Sache anders. Hier ist die Stadtverwaltung mit 0,5 Punkten einverstanden. So steht es in der Vorlage für die Sitzung des Finanzausschusses. Dort ist auch nachzulesen, dass wegen der Schulkostenbeiträge auch in Ahrensburg von den 180 000 Euro nicht viel übrig bleibt. "Im Saldo verbleibt eine Entlastung von rund 34 000 Euro", heißt es da.

Der Reinbeker Finanzausschuss tagt am 18. Oktober (19 Uhr, Rathauskantine), der Ahrensburger am 23. Oktober (19.30 Uhr, Rathaus, Zimmer 601). Die Stellungnahmen zur Umlagensenkung müssen bis 26. Oktober den Kreis erreicht haben.