Reinhard Daschkey will wieder Eiszauber aufs Gelände des Einkaufszentrums holen. Dieses Mal soll die Fläche überdacht werden.

Reinbek. Dick eingemummelt über das Eis gleiten, süßen Duft von Glühwein- und Kinderpunsch in der Nase, weihnachtliche Lieder oder peppige Discomusik in den Ohren - das alles könnten Reinbeker im Winter auf dem Gelände des Einkaufszentrums Schönningstedt in Reinbek erleben. Der Veranstalter Reinhard Daschkey will auch in diesem Jahr wieder eine Eislaufbahn auf dem Gelände aufbauen. Von Mitte November bis Mitte Januar könnten sich Reinbeker Schlittschuhe unter die Füße schnallen. Gedanken über schlechtes Wetter müssten sie sich dabei nicht machen, denn die Bahn soll überdacht werden.

"Ich möchte dieses Mal einfach wetterunabhängiger sein", sagt Daschkey. "Im vergangenen Jahr hat es fast sieben Wochen nur geregnet. Das hat mir beinahe das Genick gebrochen." Gut 30.000 Euro Verlust habe er dadurch gemacht. Doch das soll nun alles anders werden. Daschkey will die 30 mal 15 Meter große Eisfläche unter ein großes, geschlossenes Zelt setzen. Es soll Sitzgelegenheiten für Kindergeburtstage und für Weihnachtsfeiern geben, einen Stand für kalte und heiße Getränke und einen Waffelbäcker. "Eine kleine Weihnachtsmarkt-Atmosphäre wollen wir schon haben", sagt Daschkey und lacht. Dafür werde er jedoch auf die kleine Hexenhütte aus Holz, die im vergangenen Jahr an der Eisbahn stand und in der Besucher mit heißen Getränken versorgt wurden, verzichten. "Es soll alles im Zelt stattfinden", sagt der Reinbeker, der sich 2004 mit seiner Veranstaltungsagentur E.V.E.N.T.S. selbstständig machte.

Eine kleine Hürde gibt es jedoch noch. "Ich warte nur noch auf die Genehmigung der Stadt. Die Stände für den Wochenmarkt jeden Donnerstag müssten eventuell verschoben werden", sagt Daschkey, der jedoch schon bald mit einer Lösung dafür rechnet. Denn immerhin würden auch die Markthändler von einem stärkeren Zulauf profitieren. Obwohl die geplante Eisbahn in Schönningstedt alles andere als zentrumsnah liegt, rechnet Daschkey mit zahlreichen Besuchern. "An den trockenen Tagen war es im vergangenen Jahr gerammelt voll. Daran hat man gesehen, dass es schon etwas Besonderes ist und gern angenommen wird. Es gibt schließlich auch genügend Parkplätze", so der 55-Jährige, der fünf Jahre lang den Wandsbeker Winterzauber mit veranstaltete. So seien an guten Tagen bis zu 800 Eisläufer auf seiner Bahn am Einkaufszentrum Schönningstedt gewesen.

Grund dafür sei auch, dass es außerhalb von Hamburg kaum Möglichkeiten gebe, Schlittschuhlaufen zu gehen, wenn Seen und Teiche nicht gerade zugefroren seien. "In Bergedorf und Wentorf gibt es auch schön länger keine Bahnen mehr", sagt Daschkey. Auch in Ahrensburg war das Vorhaben, einen Weihnachtsmarkt mit Eislaufbahn vor dem Ahrensburger Schloss zu etablieren, gescheitert (wir berichteten).

Eine Eisbahn vor dem Reinbeker Schloss schließt Daschkey allerdings aus. "Das ist nicht nur wegen des Geländes schlecht machbar. Es ist sehr hügelig", so Daschkey. "Auch werden durch die Nähe zur S-Bahn viele Chaoten angezogen, die wir nicht dabei haben wollen. Von daher ist der Standort in Schönningstedt ideal."

Sobald Reinhard Daschkey grünes Licht von der Stadtverwaltung hat, will er ein 40 mal 20 Meter großes Zelt für die Zeit mieten. Eröffnungstag soll der 11. November sein. "Pünktlich zum Karneval. Wer dann mit einem Kostüm kommt, der spart sich den Eintritt", hat sich Daschkey überlegt, der auch wieder eine Musik- und Lichtanlage installieren will.

Ein wenig träumt Daschkey bereits davon, dass sich ein richtiger Weihnachtsmann auf dem Gelände etabliert. Bis es soweit ist, wolle er nun aber viel Energie in den Reinbeker Eiszauber hineinstecken. Dafür beginnt er nun ordentlich die Werbetrommel zu rühren. Einerseits suche er noch Sponsoren für die Bandenwerbung, andererseits versuche er auch in diesem Jahr wieder, ein Spiel der Hamburg Freezers in Reinbek zu organisieren.

"2011 gab es eine Autogrammstunde mit den Spielern Niklas Treutle und Kevin Schmidt. Vielleicht gibt es ja diesmal sogar ein Spiel", sagt Daschkey. Außerdem gebe es Pläne für einen Reinbek-Cup, an dem sich Unternehmen aus der Region, Vereine und Verbände beteiligen könnten. Auch Eisstockschießen sei möglich.

Von 9 bis 21 Uhr könnten Eisläufer dann über die gefrorene Fläche nutzen. Zwei Euro soll der Eintritt kosten. Für die rund 200 Schlittschuhe, die Daschkey im Zelt für große und kleine Läufer bereithalten will, sei eine Leihgebühr von vier Euro geplant. Daschkey: "Ich hoffe, dass sich das diesmal rentiert. Aber mit dem Zelt sind wir da auf der sicheren Seite."