Prozess gegen 50 Jahre alten Oldesloer vor Ahrensburger Amtsgericht: 24-Jährige sagt erneut aus

Ahrensburg/Bad Oldesloe. Im Prozess gegen einen 50 Jahre alten Mann aus Bad Oldesloe wegen sexuellen Missbrauchs und unerlaubter Bildaufnahmen vor dem Schöffengericht in Ahrensburg (wir berichteten) hat das mutmaßliche Opfer gestern darauf bestanden, dass der Angeklagte sie unsittlich berührt habe.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 50-Jährigen vor, dass er in mehreren Fällen die Tochter einer Bekannten sexuell missbraucht hat. Er soll die Tochter mehrfach unsittlich berührt und sie dazu bewegt haben, seine entblößten Genitalien anzufassen.

Der Oldesloer soll zudem die Tochter der Bekannten heimlich beim Sex mit ihm gefilmt und in der Wohnung seiner Bekannten eine Kamera in der Toilette installiert und mit ihr heimlich Aufnahmen gemacht haben. Letzteren Vorwurf hat der Angeklagte vor Gericht eingeräumt. Alle anderen wies er als unzutreffend zurück.

Sein mutmaßliches Opfer blieb gestern bei der Darstellung, dass der Angeklagte sie im Keller der früheren Wohnung ihrer Mutter in Bad Oldesloe unsittlich angefasst hat. Zuvor war vor Gericht in Anwesenheit der heute 24-Jährigen die Video-Aufzeichnung von ihrer Aussage bei der Polizei im Jahre 2009 vorgespielt worden. Damals hatte sie Anzeige erstattet.

Bereits in der Aussage 2009 hatte sie von dem Missbrauch im Keller berichtet. Zu sexuellen Handlungen des Angeklagten soll es aber auch im Wohnzimmer der Mutter gekommen sein. Im fraglichen Zeitraum der Taten in den Jahren 1999 und 2000 war das Opfer noch unter 14 Jahre alt.

Vor Gericht gestand die 24-Jährige gestern ein, dass sie als Volljährige auch Geschlechtsverkehr mit dem Angeklagten hatte. Als der Richter sie dann direkt fragte, ob sie sich den Missbrauch vielleicht nur ausgedacht habe, antwortete sie mit "Nein".

Als Zeuge wurde auch die Mutter des mutmaßlichen Opfers gehört. Diese glaubt ihrer Tochter deren Anschuldigungen nicht. "Ich kann mir nicht vorstellen dass er sie missbraucht hat", sagte sie in Bezug auf den Angeklagten. Sie unterstellte stattdessen ihrer Tochter, dies aus Angst vor der Reaktion ihrer Familie erfunden zu haben, nachdem ihr sexuelles Verhältnis mit dem Angeklagten bekannt geworden sei. "Sie hatte Angst, dass wir sie nicht mehr anschauen", sagte die Mutter. Der Prozess wird nächste Woche Donnerstag fortgesetzt. Dann wird die Urteilsverkündung erwartet.