Eine Grundsanierung des Verwaltungsgebäudes in Oststeinbek wird es zunächst nicht geben. Das beschlossen die Gemeindevertreter

Oststeinbek. Wie es mit dem Oststeinbeker Rathaus weitergeht, soll nach einer Begehung durch einen Brandschutzexperten entschieden werden. Das beschlossen die Gemeindevertreter im nicht öffentlichen Teil der Gemeindevertretung auf Antrag von CDU und SPD. Den Auftrag, einen solchen Experten einzuladen, hatten die Politiker der Bürgermeisterin Martina Denecke schon im Bauausschuss im August erteilt. Doch er war nicht ausgeführt worden. Denecke hatte das damit erklärt, dass erst Geld für den Auftrag in den Etat eingestellt werden müsste. Der Bausachverständige soll nun untersuchen, ob derzeit eine Gefahr für die Mitarbeiter im Rathaus besteht.

Die Bürgermeisterin hatte die Politiker im Mai darüber informiert, dass der Platz für die Lagerung der Akten im Keller nicht ausreicht und der Platz für die Mitarbeiter im Rathaus generell beengt ist. Später hieß es, das Dachgeschoss sei einsturzgefährdet. Probleme mit der Statik des Daches soll es seit den 80er-Jahren geben.

CDU- und SPD-Fraktion sehen zunächst die Notwendigkeit, die Brandschutzvorschriften zu überprüfen. "Ein ausufernder Rundumsanierungs-Architektenauftrag unter Einschluss energetischer Sanierung erscheint uns deplatziert", heißt es dazu im SPD-Antrag. Die Frage des Raumbedarfs für Büros könne in einem späteren Schritt geklärt werden, meint auch die CDU-Fraktion. Sie will noch den Bericht des Gemeindeprüfungsamtes abwarten, bevor es um den Zuschnitt neuer Arbeitsplätze geht. "Ich gehe davon aus, dass es danach zu strukturellen Veränderungen in der Verwaltung kommen wird", sagt der stellvertretende Bürgermeister, Hans-Joachim Vorbeck (CDU). Ein erstes Gespräch über den Prüfbericht des Kreises ist nach Abendblatt-Informationen für Mitte Oktober geplant.

Voran geht es mit dem Umbau der Alten Schule in Havighorst zu einer Kita mit drei Krippen- und vier Kindergartengruppen. Die Bürgermeisterin kündigte den Bezug der neuen Räume für Mitte November an. Die Gemeindevertreter beschlossen außerdem, den Nachtragshaushalt mit 2,9 Millionen Euro an zusätzlichen Investitionen vor allem für die Kitas und den Bau eines Blockheizkraftwerkes. Auch der Antrag der SPD zur Förderung des Ehrenamtes in Oststeinbek wurde als Grundsatzauftrag an die Verwaltung beschlossen. Details dazu werden 2013 weiter beraten. In der Zwischenzeit wird der Bürgervorsteher als Ansprechpartner für Vereine fungieren, die Probleme mit der Verwaltung haben.

Während der Sitzung gab es auch wieder Streit. Martina Denecke verweigerte der CDU-Gemeindevertreterin Marlene Kupper eine Auskunft zu erhöhten Heizkosten einer Liegenschaft mit dem Hinweis, sie habe dies schon fünfmal erklärt. Der CDU-Frau platzte nach kurzer Diskussion der Kragen: Sie hätte das Recht, in Sitzungen Auskünfte zu bekommen, zumal ihre Frage im letzten Bauausschuss nicht habe beantwortet werden können, da dort nur der Baumamtsleiter anwesend gewesen sei, der über Finanzen keine Auskunft habe geben können.

Denecke wertete dies als Angriff: "Es gibt keine Anwesenheitspflicht der Bürgermeisterin in den Unterausschüssen", erklärte sie mit erhobener Stimme. Das rief CDU-Gemeindevertreter Hartmut Brand auf den Plan, der die Verwaltungschefin bat, sich im Ton doch zu mäßigen. Eine Antwort erhielt Marlene Kupper schließlich vom Bürgervorsteher. "Die Liegenschaft war vorher nicht vermietet, jetzt ist sie es, deswegen sind die Heizkosten höher", sagte Hendrik Maier.