Dünnhäutige Funktionäre

4. Oktober: "Ein Turm spaltet die Ammersbeker"

Herrn Greites Bericht verdient große Beachtung. Nicht wegen des Turms, auch wenn ihn nicht alle mögen. Aber weil der Bericht zeigt, wie bloß die Nerven mancher Kommunalpolitiker bereits jetzt liegen. Der Artikel gibt Einblick in die politische Dünnhäutigkeit mancher Funktionäre, wenn Herr Johannsen quasi "par ordre du mufti" entscheidet, dass Fraktionsmitglieder nicht im Verein AfA mitarbeiten dürfen ("müssen sie ihres Amtes enthoben werden"). Übrigens: Es gibt so wenig Fraktionszwang wie Denk- und Handlungsverbot, schon gar nicht für aktive Sympathisanten.

Die Grünen waren früher die Partei der Individuellen, sogar der Denkfreiheit. Wer öffentliche Erklärungen abgibt, sollte an die Nebenwirkungen denken. Ich schrecke nicht davor zurück zu behaupten: Es gibt in Ammersbek für viele Fragen Mitmenschen, die auf einer Reihe von Politikgebieten mehr Fachwissen besitzen, als eine Gemeindevertretung aufbringen kann. Diese Menschen müssten künftig fürchten, als mit dem Klammerbeutel gepudert zu gelten, falls sie sich zur freiwilligen Mitarbeit in einem Gemeindeparlament bereit erklärten.

Wir haben in den letzten fünf Jahren beobachten können, wie eine Bürgerinitiative mit anderer Denkweise und Arbeitsfreude neue Akzente in der Frage gesetzt hat, was eine Gemeindeentwicklung inhaltlich bedeutet. Sie haben dabei der Gemeinde die Kosten für manches Gutachten erspart. Und die Wähler haben das honoriert; Nutznießer waren auch die Grünen.

Manfred Raeder

Überflüssig und hässlich

Der Turm ist überflüssig wie ein Kropf, belastet Natur, Anwohner, die Ruhe und die Finanzen - und außerdem ist er hässlich.

Jochen Simon

Weite Wege durch Fusion

28. September: "Ein Sparfuchs und Frühaufsteher"

Es wurde der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Holstein, Herr Martin Lüdiger, interviewt. Sein Spruch: das Leben ist komfortabler, wenn vom Verdienst etwas übrig bleibt, ist zu unterstreichen! Doch durch den Zusammenschluss zur Sparkasse Holstein sind viele Mitarbeiter gezwungen, täglich von Bad Oldesloe nach Eutin zu fahren und umgekehrt, ohne dafür einen Ausgleich zu erhalten. Die hohen Benzinpreise fressen jegliche Reserven auf. Mieten und Nebenkosten werden schließlich nicht billiger, im Gegenteil! Hier wäre meines Erachtens erhöhter Handlungsbedarf seitens der Sparkasse Holstein angebracht.

In früheren Jahren waren Unternehmen ihren Mitarbeitern gegenüber verantwortungsbewusster. Aber damals wurden noch nicht so hohe Managergehälter gezahlt, so dass für das "Fußvolk" auch noch etwas übrig blieb. Ansonsten war der Interviewte mir mit seinen Ansichten sehr sympathisch.

Karin Harms

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