Fitnesscenter und Anwohner fürchten Lärm und Verkehr. Ärger auch um Bürgerhaus

Oststeinbek. Der Gemeinde Oststeinbek droht ein Rechtsstreit beim Bau der neuen Kindertagesstätte neben den Sporthallen an der Straße Meessen. Der Rechtsanwalt des benachbarten Fitnesscenters teilte der Gemeinde mit, dass sich aus Sicht seines Mandanten "eine Kita und ein Fitness- und Wellnesscenter nicht vertragen". Da die Ruhebereiche und die Sonnenterrasse direkt an die Kindertagesstätte grenzen würden, fühle sich sein Mandant beeinträchtigt. Er beklagt in seiner Stellungnahme zum Bebauungsplan weiter, dass auf die "berechtigten Ausbauinteressen seines Mandaten keine Rücksicht genommen werde".

Die seit gut zwei Jahren bekannten Erweiterungswünsche hat der zuständige Planer jedoch als nicht berechtigt eingestuft. Das Fitnesscenter sei Mieter gemeindeeigener Räumlichkeiten und habe noch keine konkrete Planung vorgestellt. Und: Geräusche von Kindertagesstätten gelten in der Regel nicht als schädliche Umwelteinwirkung. Überdies lagen zuvor schon Tennisplätze und eine Skater-Halfpipe als Spielfläche neben dem Center. Einwände gegen die neue Kindertagesstätte kommen indes auch von Anwohnern der benachbarten Straße Barsbütteler Weg, die eine Zunahme des Verkehrs befürchten. Die Gemeindevertreter beschlossen, Rücklagen für etwaige rechtliche Auseinandersetzungen zu bilden.

Weinhändler im Bürgerhaus hat seit September geschlossen

Keine Lösung gibt es bisher auch im Streit mit dem Pächter des Kratzmannschen Hofes. Die letzte Veranstaltung soll Rainer Garbers in diesen Tagen abwickeln. Danach bleibt das Restaurant geschlossen. Da der Pachtvertrag erst im März 2013 endet, sind der Gemeinde bei der Suche nach neuen Pächtern derzeit die Hände gebunden, obwohl der Gastronom seit Monaten keine Pacht zahlt. "Wenn wir ihm den Schlüssel wegnehmen, könnte er uns verklagen", sagt der stellvertretende Bürgermeister Hans-Joachim Vorbeck (CDU).

Das Restaurant ist nicht das einzige Problem im Bürgerhaus. Auch der Weinhändler in der ehemaligen Scheune des früheren Kratzmannschen Bauernhofs, der 2008 zum Bürgerhaus umgebaut wurde, soll wirtschaftliche Schwierigkeiten haben. Das Geschäft ist seit September geschlossen. "Die Pacht für September wurde bezahlt, wir haben also derzeit keinen Handlungsbedarf", sagt Hans-Joachim Vorbeck.

Als wäre dies nicht Pech genug, wurde kürzlich auch die Licht- und Tonanlage gestohlen. Die Gemeinde bleibt auf den Kosten (rund 8300 Euro) sitzen, da der Schaden nicht ausreichend versichert war.

Trotz der Negativnachrichten gibt es bereits neue Bewerber für das Ensemble in der Ortsmitte. Eine Gastronomie wünschen sich die Politiker auch weiterhin. Da sich die Dimensionen der Küche für größere Veranstaltungen nicht bewährt haben, will die Gemeinde aber künftig kleinere Brötchen backen. "Wir denken eher an ein Bistro, als an ein Restaurant", sagt Vorbeck.