Die Gemeinde verschönert für 450.000 Euro ihre Dorfmitte und schafft viele neue attraktive Sportangebote für Jung und Alt.

Bargfeld-Stegen. Eine Gruppe Jungs jagt auf einem Streetballplatz einem Fußball hinterher, einige hundert Meter weiter spielen Erwachsene Boule. Dazwischen tummeln sich Familien mit Kindern auf Spielplätzen, einem Beachvolleyballplatz und an mehreren Tischtennisplatten. Die Gemeinde Bargfeld-Stegen hat für 450.000 Euro den Dorfanger in ihrer Ortsmitte umgestaltet und am Schul- und Sportzentrum einen Mehrgenerationenplatz errichten lassen. Vom Raiffeisenweg bis zur Schulstraße und dem Wohngebiet Op'n Barg gibt es für die Bürger jetzt zahlreiche Spiel-, Sport- und Erholungsmöglichkeiten.

Die Jüngsten können sich auf zwei Kinderspielplätzen austoben. Für die Erwachsenen gibt es Tischtennisplatten, ein Beachvolleyballfeld und Trimmgeräte. Daneben lockt eine Obstwiese. Für die Jugendlichen wurden außer dem Streetballfeld auch eine Hütte, eine BMX-Fahrrad-Bahn sowie eine Skateranlage errichtet. "Es ist toll, dass wir jetzt so viele verschiedene Freizeitmöglichkeiten haben", sagt Vitus Janelt. Der 18-Jährige organisiert gemeinsam mit Marvin Krogmann, 19, im Auftrag des Kreisjugendrings Veranstaltungen für die Jugendlichen in Bargfeld-Stegen.

"Wir haben lange nichts mehr in unserer Gemeinde gemacht, deshalb war es nötig, mal wieder etwas zu investieren", sagt Bürgermeister Andreas Gerckens (CDU). Zumal bereits vorhandene Anlagen, wie etwa der Kleinkinderspielplatz, sowieso hätten saniert werden müssen, da die Geräte bereits 20 bis 25 Jahre alt waren. "Das hätte auch Geld gekostet. Wir haben deshalb gesagt, wie nehmen ein bisschen mehr Geld in die Hand und machen etwas mehr", sagt Gerckens, und fügt nach einer kurzen Pause hinzu: "Und jetzt ist es viel mehr geworden."

In Arbeitsgruppen und Workshops sowie bei Umfragen konnten die Bürger seit Ende 2008 ihre Wünsche und Ideen äußern, Anregungen geben, und sagen, was ihnen an Freizeitmöglichkeiten in ihrer Gemeinde fehlt. "Darauf aufbauend haben wir dann geplant", sagt Gerckens. Ziel sei es gewesen, die Lebensqualität im Dorf zu verbessern. 2011 begann die Umsetzung, gestern wurden alle Anlagen offiziell eingeweiht.

"Das ist gelebter Bürgersinn", sagt Jochim Schop, stellvertretender Vorsitzender der Aktivregion Alsterland. Der Verein hat das Projekt mit rund 150.000 Euro gefördert. "Die Anlage wird die Menschen im Dorf noch mehr zusammenbringen." Das glaubt auch Andreas Gerckens. "Unsere Bürger haben nun viele Möglichkeiten, ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen", sagt er. Auch wenn die einzelnen Angebote ursprünglich jeweils für eine bestimmte Altersgruppe konzipiert wurden, soll es keine Beschränkungen bei der Nutzung geben. Gerckens: "Jeder kann alles ausprobieren. Wir laden die Menschen zum Mitmachen ein."

Verschönert hat die Gemeinde auch den Dorfanger in ihrer Ortsmitte. Das so genannte "Weiße Haus", ein Mietshaus der Gemeinde aus den 1960er-Jahren, wurde dafür abgerissen. "Das wollten wir schon länger machen", sagt Gerckens. Im vergangenen Jahr habe sich dann die Möglichkeit dazu ergeben, weil der Mieter ausgezogen sei. Nun bietet sich den Menschen von dort ein neuer Blick auf den Dorfanger mit der Friedenseiche, der Doppeleiche und dem Ehrenmal, das 1922 in Gedenken an die Opfer des Ersten Weltkrieges errichtet wurde. Es wurde im Zuge der Umgestaltung umfangreich saniert. Der Dorfteich wurde entschlammt und in Richtung Mittelweg gibt es nun Sitzstufen am Ufer des Gewässers.

Zudem wurde eine Boulebahn errichtet. "Wir haben uns dafür eingesetzt, dass sie gebaut wird", sagt Paul Diesperger. Mit seiner Frau Karin und den Freunden Günther Best, Traute Herzog, Jürgen Lemke sowie Ursula und Albert Blohm trifft er sich nun jeden Sonntag am Dorfanger, um zwei bis drei Stunden Boule zu spielen.

Die Gemeinde hat ihre Investitionen aber noch nicht beendet. Im kommenden Jahr will sie das Feuerwehrgerätehaus in Angriff nehmen. "Die Unfallkasse hat uns mitgeteilt, dass hier Handlungsbedarf besteht", sagt der Bürgermeister. So sei das Garagentor zum Beispiel zu schmal für die immer breiter werdenden Feuerwehrfahrzeuge. Auch fehlen getrennte Umkleidekabinen für Männer und Frauen.

Da sich das Feuerwehrgerätehaus auf dem Dorfanger befindet, steht die Gemeinde jedoch vor einer schwierigen Aufgabe. Denn er steht unter Denkmalschutz. "Deshalb können wir dort nicht einfach so irgendeine neue Halle hinsetzen", sagt Gerckens. "Wir müssen darauf achten, dass sich das Gebäude in das Umfeld einfügt." Mit Hilfe eines Architektenwettbewerbs will die Gemeinde nun Vorschläge einholen.