Bestimmt habt ihr schon gemerkt, dass es früher dunkel wird als noch vor ein paar Wochen. Ihr müsst vielleicht schon Licht einschalten, wenn ihr abends eure Hausaufgaben macht. Wenn eure Eltern dabei sind, brennen sicher ab und zu Kerzen, weil die ein viel gemütlicheres Licht machen.

Kerzen gehören, wie auch Fackeln und Öllampen, zu den ältesten Hilfsmitteln, um einen Raum zu erleuchten. Die älteste Wachskerze, die noch nicht heruntergebrannt ist, wird in Frankreich aufbewahrt. Sie wurde im ersten Jahrhundert nach Christus hergestellt.

Früher gab es zwei Arten von Kerzen: Die aus Bienenwachs waren so teuer, dass sie sich nur reiche Leute leisten konnten. Wer nicht so wohlhabend war, musste Kerzen aus Talg (Fett) nehmen, oder Kienspäne (Holzstückchen) abbrennen. Heute gibt es auch Kerzen aus Stearin, das wird aus pflanzlichem Palmöl oder tierischem Fett hergestellt, und Paraffin, das hauptsächlich aus Erdöl gewonnen wird. Die Bienenwachskerzen wurden früher besonders in Kirchen verwendet. Dort stehen noch heute Kerzen auf dem Altar, um Jesus Christus zu symbolisieren. Denn in der Bibel steht, dass er gesagt hat "ich bin das Licht der Welt". In Kirchen gibt es auch Oster- und Taufkerzen. Und eine der kleinen Opferkerzen habt ihr vielleicht selbst schon mal angezündet.

Auch in anderen Religionen spielen Kerzen eine große Rolle. Juden zum Beispiel feiern das Lichterfest, Chanukka. Es erinnert an die Wiedereinweihung des Jerusalemer Tempels und dauert acht Tage. An jedem Tag wird im Leuchter eine Kerze mehr angezündet.

Wenn ihr richtig viele Kerzen auf einmal sehen wollt, könnt ihr im Dezember ins Ahrensburger Schloss kommen. Dort werden an einem Wochenende 500 Kerzen brennen.