Neue weltweite Regeln haben Folgen für Stormarner Firmen, sagt Sparkassen-Sprecher

Reinbek. Für Stormarner Unternehmen wird es voraussichtlich ab dem kommenden Jahr schwieriger werden, Kredite für Investitionen zu bekommen. Das sagt Harald Vogelsang, Vorstandssprecher der Hamburger Sparkasse. "Kredite werden knapper und teurer", so Vogelsang gestern bei einem Treffen mit Stormarner und Hamburger Unternehmern im Reinbeker Schloss. Die Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn (WAS) hatte Vogelsang eingeladen, um über die aktuellen Finanzierungsmöglichkeiten für den Mittelstand zu referieren. Zu dem Treffen kamen auch Stormarns Landrat Klaus Plöger, der Reinbeker Bürgermeister Axel Bärendorf, Glindes Bürgermeister Rainhard Zug und Michael von Lützow, Regionalleiter Ost der Sparkasse.

Der Grund für die Veränderung ist laut Vogelsang ein Maßnahmenpaket, mit dem die G 20-Staaten die Finanzmärkte neu regeln wollen. Das Reformpaket, das unter dem Namen "Basel III" firmiert und eine Reaktion auf die Finanz- und Wirtschaftskrise ist, sieht vor, Banken Schranken zur Kreditvergabe aufzuerlegen. "Wir müssen die Kredite in Zukunft mit dem doppelten Eigenkapital unterlegen", so Vogelsang. Er kritisiert die Maßnahme: "Regeln, die eigentlich für Hedgefonds gelten sollten, werden nun Sparkassen und Volksbanken übergestülpt. Das trifft dann den Mittelstand." Er rechnet damit, dass die Regelung 2013 in Kraft tritt. "Unternehmen sollten sich darauf einstellen. Sie sollten langfristig planen und früh mit ihren Banken sprechen."

Die konjunkturellen Aussichten für die Metropolregion Hamburg seien dennoch "recht positiv", sagte Vogelsang. Er plädierte auch dafür, dass sich die politische Zusammenarbeit in der Region noch verbessert. "Wir können uns keine Kleinstaaterei leisten. In der Ausweisung von Gewerbeflächen sowie bei den Schulen und in der Energiepolitik kann sich noch etwas tun." Auch beim Tourismus sieht er noch Potenzial für mehr Zusammenarbeit. Vogelsang: "Die Region um Ahrensburg hat bisher vergleichsweise wenig aus dem Schloss gemacht."

Norbert Leinius, Geschäftsführer der WAS, entgegnete, ein gemeinsames touristisches Marketing-Konzept für die Metropolregion sei in Arbeit. "Ich halte es zum Beispiel für denkbar, dass die Gäste von Kreuzfahrt-Schiffen, die im Hamburger Hafen aussteigen, besser über Ziele wie das Reinbeker Schloss informiert werden."